Ihre Partei hat sich zur Klimaneutralität bis 2040 bekannt: Wie stehen Sie zur Erdgasförderung in Halfing, Kreis Rosenheim?
Sehr geehrter Herr Stöttner,
in Halfing, Lkr. Rosenheim ist eine Gasbohrung ab März 2022 durch die Wintershall DEA geplant (https://www.br.de/nachrichten/bayern/halfinger-gemeinderat-gegen-erdgas-bohrung,SdEvRav) Es sollen hier 1,3 Milliarden m3 Erdgas gefördert werden. Zwar verursacht Erdgas weniger CO2 als die Verbrennung von z.B. Braunkohle. Allerdings werden hierbei die Methanemissionen häufig nicht mit eingerechnet. Methan ist 28 Mal klimaschädlicher als CO2!
Strittig ist auch, wie sich die Gasbohrung auf das Grundwasser auswirkt. Kritisch ist auch, dass die Gasförderung durch Winterhall DEA z.B. in Verden Erdbeben verursacht hat (https://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/verden-ort47274/rekord-erdbeben-verden-erdgas-gegner-wintershall-dea-13263765.html).
Wie stehen Sie zur Gasförderung in unserer Region und wenn Sie dagegen wären, was würden Sie als MdL dagegen unternehmen?
Mit freundlichen Grüßen, J. L.
Sehr geehrte Frau L.,
aufgrund der derzeitigen Herausforderungen zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes und der Einhaltung der Klimaziele, kann Erdgas durchaus als Brückentechnologie angesehen werden. Es ist die "sauberste" aller fossilen Energieträger und stößt daher deutlich weniger CO2-Emissionen aus als andere fossile Energieträger. Vor allem durch den Atom- und Kohleausstieg sind Brückentechnologien, wie die Nutzung von Erdgas, durchaus wichtig.
Die DEA-Wintershall hat sich bereits öffentlich dazu bekannt, grundsätzlich in Deutschland keine Fracking-Technologie zu nutzen.
Grundsätzlich ist die Gasförderung nicht zu verurteilen, denn bis z.B. grüne Wasserstoff-Technologie möglich ist, muss auf möglichst umweltfreundliche Brückentechnologien gesetzt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Stöttner