Frage an Klaus Steiner von Franz L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrter Herr Steiner,
vielleicht können Sie mir als bayerischem Beamten sagen, wieso bayerischen Beamte von den selben Leuten die 2003 eine "Verwaltungsreform" ausschließlich zu Lasten der Beamten durchgepeitscht haben (und beim Sumpftrockenlegen die Frösche nicht fragen wollten), plötzlich von einer Dienstrechtsreform positive Auswirkungen erwarten sollten, wo doch die billige Wahlpropaganda selbst für unkritische Bürger offenbar ist? Danke für Ihre Antwort
mfg Franz Lederer
Sehr geehrter Herr Lederer,
Die von Ihnen angesprochene Problematik ist mir als Beamter bekannt. Ich bin mit diesem Thema bestens vertraut. Ich stimme Ihnen zu, dass die Verwaltungsreform in einigen Bereichen von unseren Beamten sehr viel verlangt hat. Ich bin weiterhin der Meinung, dass man vor der Trockenlegung eines Sumpfes sehr wohl die Frösche fragen sollte. Nur dann kann eine gemeinsame und positive Entwicklung angestoßen werden. Das Problem ist allerdings, dass wir in diesem Bereich seit Jahren einen Stillstand haben. Wir nähern uns der 50 Prozent-Grenze, was die Pensionen und Gehälter im öffentlichen Dienst anbelangt. Das heißt, dass wir in absehbarer Zeit bereits 50 Prozent des Staatshaushaltes aufwenden müssen. Die große Kunst ist es, jetzt diese Entwicklung zu bremsen, aber gleichzeitig genügend Personal einzustellen, vernünftige Arbeitsbedingungen für unsere Beamten zu schaffen und in vielen Bereichen die Beförderungsmöglichkeiten zu verbessern. Fest steht, dass wir in verschiedenen Bereichen, wie etwa bei der Justiz und bei der Polizei, in der nächsten Zeit deutlich mehr Personal einstellen müssen.
Viele Grüße nach Siegsdorf
Klaus Steiner