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Klaus-Peter Willsch
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Frage von Benjamin H. •

Frage an Klaus-Peter Willsch von Benjamin H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Willsch,

Lichtverschmutzung ist die unnötige künstliche Aufhellung des Himmels durch falsch installierte und unnötige Lampen, auffällige Werbebeleuchtung und die Anstrahlung von Kirchen und öffentlichen Gebäuden. Diese immense Aufehllung hat nun einige ernsthafte Konsequenzen für Mensch und Natur, Vögel und Insekten verlieren nachweislich ihre Orientierungfähigkeit. Viel wichtiger hingegen die Auswirkungen auf den Menschen, aktuelle Studien beschäftigen sich mit den Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Ich kann aus eigenener Erfahrung berichten, dass ich lange Zeit in einer Mietwohnung lebte in der keine Rolladen vorhanden waren und durch nur unzureichend abdunkelnde Jalousinen immens durch Strassenlaternen gestört wurde. Ein weiterer Punkt ist folgender: Da ich selbst einer von Ihnen bin, weiss ich, dass Amateurastronomen teils aus Frankfurt und Mainz in den Rheingau-Taunus Kreis kommen um noch halbwegs nutzbaren Himmel für ihre Beobachtungen zu erreichen..
Keinesfalls sollen bei Überlegungen zur Eindämmung der Lichtemmisionen das Sicherheitsbedürfnis der Bewohner oder die vermeintliche Verkehrssicherheit ausser Acht gelassen werden. Doch einige einfache Möglichkeiten sollten umgesetzt werden:

- Der sukszesive Austausch alter Strassenlaternen gegen die augenfreundlicheren, sparsameren und nicht den Himmel beleuchtenden Natrium Hochdruck Lampen (wie es sie hier ja dankeswerter Weise schon ab und an gibt)

-Die Einschränkung nächtlicher Beleuchtung ohne Sicherheitsrelevanten Bezug (insbesondere Kirchen, öffentliche Gebäude, gewerbliche Parkplätze und Aussenwerbung ect.)

-Das konsequente Verbot von so genanten "Skybeamern" mit denen vor allem Discotheken werben und die alle genannten negativen Effekte in sich vereinen.

-Die Schaffung von Regelungen die auch bei privaten Neubauten die Aussenbeleuchtung auf Effektivität, Abstrahlwinkel und Lichtemmision vorgibt.

Ich freue mich auf ihre Antwort und Einschätzung meiner Vorschläge

MfG Benjamin Hartmann

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Sehr geehrter Herr Hartmann,

vielen Dank für Ihre Anfrage über das Medium abgeordnetenwatch.de vom 21.November 2007.

Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass die Zuständigkeit für die von Ihnen angesprochene Thematik in Deutschland bei den Ländern liegt, nicht beim Bund.

Derzeit existieren keine konkreten rechtlichen Regelungen in Bezug auf die Frage der „Lichtverschmutzung“, solche sind meines Wissens auch nicht im Gespräch. Allerdings beschäftigen sich, wie Sie sicherlich wissen, einige Kommunen mit der Umrüstung der Straßenbeleuchtung. Dies geschieht jedoch in erster Linie mit dem Ziel, Energie zu sparen. In der Stadt Augsburg wurde beispielsweise die Straßenbeleuchtung in der Innenstadt teilweise verändert, indem man Dimmer eingesetzt hat und die Beleuchtung auf Natriumdampflampen umgerüstet wurde. Ich halte solche Maßnahmen durchaus für sinnvoll, wenn eine Prüfung der Situation vor Ort ergibt, dass die Umrüstung effektiv und ökonomisch sinnvoll ist. Eine zentrale Beschränkung der Beleuchtung ist jedoch nicht zielführend.

Im Bereich des Naturschutzes gibt es die Vorgabe, Lichtemissionen bei Neubauten in Naturschutzgebieten zu überprüfen und gegebenenfalls zu begrenzen. Gleiches gilt im kommunalen Baurecht für den Fall, dass die Lichtemissionen direkt zu einer Schädigung von Personen führen. Weitergehende Regelungen sind meiner Meinung nach in dieser Angelegenheit nicht erforderlich. Bezüglich der Sie konkret belästigenden Straßenlaternen empfehle ich Ihnen, bei Ihrer Heimatstadt anzufragen: Es gibt die Möglichkeit, Blenden an den Laternen zu installieren.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB

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