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Klaus-Peter Willsch
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Frage von Jens F. •

Frage an Klaus-Peter Willsch von Jens F. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Willsch,

ich habe ein Frage zu Ihrem Standpunkt zum Thema Verkehrsentwicklung und Umwelt.
Bei der Dieselproblematik stellt sich mir die Frage warum durch den Staat der Diesel so stark gefördert wird. Ich habe mir bewusst ausschliesslich Benzin-Fahrzeuge in unserer Familie angeschafft, da ich mir bereits vor 10 Jahren von den Stickoxidproblemen bei Diesel-Fahrzeugen bewusst war. Es ärgert mich, daß der Diesel durch andere Besteuerung attraktiv gemacht wird, was Menschen bevorteilt, die auch viel zur Arbeit pendeln ( was Pendeln schon fast finanziell attraktiv macht ). Hier denke ich, daß wer viel fährt auch entsprechend viel zahlen soll - was umwelttechnisch auch einen Steuerungseffekt hätte.
Ausserdem würde mich Ihre Meinung zum Thema Elektromobilität interessieren, da ich hier die nächsten Fehler bei der Förderung sehe. Es wird auf eine Technologie gesetzt, die sich in der Fläche gar nicht durchsetzen kann, da hier die Infrastruktur nicht gesichert werden kann. Dort wo es Sinn macht ( in der Stadt ) ist es unmöglich tausende Laternenparker eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Ich denke nur daran wenn abends alle gleichzeitig versuchen ihr Fahrzeug zu laden. Das würde zu erheblichen Problemen bei der Stromversorgung führen. Wir können gerne auch über weitere Probleme bei dieser Technologie diskutieren. Ihren Standpunkt und Meinung zur zukünftigen Entwicklung der individuellen Mobilität würde mich sehr interessieren.

Vielen Dank für Ihre Antwort und eine eventuell daraus fortführende Diskussion zu dem Thema.

Mit sonnigen Grüßen aus dem Rheingau
J. F.

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Sehr geehrter Herr F.,

vielen Dank für Ihr Schreiben mit Fragen rund um das Thema Verkehrsentwicklung und Umwelt, welches ich Ihnen gerne beantworte. Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele für die Luftreinheit in unseren Städten gesetzt. In den vergangenen Jahren ist die Belastung mit Stickoxiden bereits deutlich zurückgegangen. Im Jahr 2016 waren noch 90 Städte von Grenzwertüberschreitungen betroffen. Im vergangenen Jahr ist die Zahl auf 65 Städte gesunken. Das ist gut für unser Land und für die Bürger, die hier leben und arbeiten.

Meines Erachtens nach kann von einer Bevorteilung der Diesel-Fahrer durch den Staat, wie in Ihrem Schreiben geschildert, nicht die Rede sein. Dieselfahrzeuge sind eine Alternative für Vielfahrer, vom Außendienst-Mitarbeiter bis hin zum Pendler. Der günstigere Dieselpreis an der Tankstelle wird durch hohe Anschaffungskosten und einen deutlichen höheren Beitrag der KFZ Steuer kompensiert. Ob man mit einem Diesel Fahrzeug günstiger „fährt“ als mit einem vergleichbaren Benzin Fahrzeug, hängt somit immer vom jeweiligen Einzelfall ab.

Ich stimme Ihnen zu, beim Thema Elektromobilität muss die Technik noch ausgereift werden. Um bestehende Probleme bald zu lösen, hat der Bund das „Sofortprogramm Saubere Luft 2017 - 2020“ ins Leben gerufen. Bei besagtem Programm fördert das BMWi zahlreiche Projekte in von NOx-Belastung betroffenen Kommunen im Rahmen des Förderaufrufs „Errichtung von Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im engen Zusammenhang mit dem Abbau bestehender Netzhemmnisse sowie dem Aufbau von Low Cost-Infrastruktur und Mobile Metering-Ladepunkten“. Das BMWi verfolgt insbesondere folgende Ziele: den kurzfristigen Aufbau von Ladeinfrastruktur in Kommunen und die Begleitung und Untersuchung dieser Maßnahmen im Hinblick auf Schwächen des Netzausbaus und die Netzstabilität. Dazu werden in so genannten Reallaboren Volllast-Situationen erprobt, wissenschaftlich untersucht und die Erkenntnisse unmittelbar für einen effizienten Netzausbau genutzt. Der Fokus liegt darüber hinaus auf Lademöglichkeiten für Fahrzeugbesitzer, die über keinen Ladepunkt am eigenen Parkplatz verfügen, sowie auf Lademöglichkeiten für betriebliche Anwendungen.

Investitionen von Bundesregierung und Privatwirtschaft im Bereich E-Mobilität, lassen mich optimistisch in die Zukunft blicken. Gerne können Sie mich kontaktieren (klaus-peter.willsch@bundestag.de). Vielleicht sieht man sich auch auf der ein oder anderen Veranstaltung. Sie können mich gerne jederzeit ansprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus-Peter Willsch MdB

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