Frage an Klaus Meurer von Carla G. bezüglich Verkehr
Guten Tag Herr Meurer,
was wird Ihre Partei in Zukunft gegen den unerträglichen Verkehrslärm in Bad Breisig (beispielhaft für den gesamten Mittelrhein) unternehmen: wie planen Sie konkret gegen den Bahnlärm vorzugehen? Und wie lässt sich die Zahl der Autos, die täglich über die B9 mitten durch Wohngebiete fahren, reduzieren - auch und gerade an den Wochenenden? Wie wollen Sie die täglich zu den Stoßzeiten seit Jahren stattfindenden Staus in Bad Breisig beenden? Was können Sie bewirken, um die Mautprellerei durch Lkw bei Umgehung der A61 auf der B9 zu verhindern, die zusätzliche Verkehrsprobleme ergibt und eine Mitursache für den tödlichen Verkehrsunfall der letzten Woche am Ortseingang Bad Breisig war?
Wie kann aus dem Kurort Bad Breisig wieder eine auch verkehrstechnisch lebenswerte und attraktive Stadt werden?
Vielen Dank für eine nicht automatisierte Antwort im Voraus,
Carla Gödel
Guten Tag Frau Gödel,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich bin schon mehrmals durch Bad Breisig gefahren und kenne daher die Verkehrsverhältnisse oberflächlich. Beim Bahnlärm gibt es ja schon vielfältige Initiativen der grünen Bundestagsfraktion. Auch die Initiative Bahnlärm im Mittelrheintal war schon auf unseren Veranstaltungen mit dem Verkehrsexperten Alfons Hofreiter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses. Eine erste Maßnahme kann sein, dass die Bahn leisere Räder einsetzt. Dies wurde von der Bahn u. a.auch für die Moselstrecke zugesagt, geht aber nicht so schnell. Hier muß der Bund als Mehrheitsaktionär, d. h.der Verkehrsminister Ramsauer, CDU, mehr Druck ausüben. Es wird zur Zeit auch überlegt, wie und wo eine Alternativstrecke gebaut werden kann. Dies kann aber Jahre dauern. Ich weiß nicht, ob bei Ihnen schonkurzfristige Maßnahmen wie Lärmschutzfenster errichtet wurden. Die Beendigung von Staus sind möglich, wenn es Alternativstrecken gibt oder eine Umgehungsstraße gebautwerden könnte. Das muss man sich aber vor Ort ansehen. Die weitere, bessere Möglichkeit wäre, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihr Mobilitätsverhalten ändern würden. Diejenigen, die ihre Arbeitsstätte oder Schuleanderweitig per ÖPNV erreichen können, sollten umsteigen. Bei der Maut kann man die Straße für die LKWssperren bzw. auch für die B9 eine Maut erheben, so dass sich eine Umfahrung nicht mehr lohnt. Es ist sehr traurig, wenn gerade durch nicht angepasste Verkehrsführung und auch nicht angepasstes Fahren jemand zu Tode kommt. Dies passiert umso mehr, je weniger geordnete Verhältnisse herrschen.Verkehrslärm, egal von welcher Quelle, ist heutzutage vielerorts ein großes Problem, aber am extremsten im engen Mittelrheintal. Mit dem Thema Lärm und die Auswirkungen auf die Gesundheit bin ich in Mainz als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Dr. Rahim Schmidt beschäftigt. Herr Dr. Schmidt hatte dazu auch vor kurzem eine Diskussionsrunde in der Universitätsklinik in Mainz. Da ich jetzt nur anhand abstrakter Ortskenntnisse meine Vorschläge unterbreiten konnte, erkläre ichmich bereit, dass Sie mir die Situation vor Ort persönlich erläutern können. Ich würde mich gerne mit Ihnen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor Ort treffen. Ich bin am Samstag in Remagen und es besteht die Möglichkeit, dass ich auf dem Rückweg bei Ihnen vorbei schaue. Bitte teilen Sie mir mit,ob Sie dies wünschen.
Ich hoffe, Ihnen eine erstmals zufriedenstellende Antwort gegeben zu haben und stehe für weitere Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Meurer