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Kirsten Kappert-Gonther
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Beatrix K. •

Frage an Kirsten Kappert-Gonther von Beatrix K. bezüglich Gesundheit

Liebe Frau Kappert-Gonther,
die Verordnung zum Tragen einer Maske ist großer Eingriff in das Grundrecht. Bisher hat die Politik die Maskenpflicht nicht begründet. Herr Dorsten hat im NDR Podcast erklärt, dass das Virus sich nur für kurze Zeit in der Luft hält und relativ schnell zu Boden fällt. Experten raten vom Tragen einer Maske ab, da die meisten Menschen sich in Sicherheit wiegen und das Wichtigste vernachlässigt wird: Der Mindestabstand von 1,5 m. Bis jetzt sind die meisten Menschen auch ohne Maske zum Einkaufen gegangen und die Neuinfektionen haben sich jede Woche verringert. Anfang März hat es noch geheißen, U-Bahn fahren ist wie Einkaufen, man kann sich nicht anstecken. Man müsste hierzu mind. 15 min. gegenüber sitzen. Wir benötigen auch keine neuen Studien. Das was Schweden macht ist die größte Studie weltweit. Ein besserer Wissensaustausch auf internationaler Ebene wäre wünschenswert. Also warum soll eine Maske getragen werden? Die Begründung der Politik fehlt. Auch für die weitere Schließung von Gaststätten. Auch in Gaststätten, besonders im Freien, ist die Einhaltung des Mindestabstandes möglich. Vieles ist wenig durchdacht und nicht logisch. Wir sind gerade dabei die Wirtschaft an die Wand zu fahren.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe Frau K.,

vielen Dank für Ihre Zuschrift. Seit Wochen befinden sich unser Land und unsere Gesellschaft in einer nie gekannten Ausnahmesituation, die uns alle fordert. Wir haben in einer gesellschaftlichen Kraftanstrengung und einer ungeheuren Solidarität der Menschen in den letzten Wochen erreicht, dass unser Gesundheitssystem der Coronavirus-Pandemie standhält und ein massiver Anstieg von schwer Erkrankten und Toten verhindert wurde. Die Infektionskurve hat sich zunächst aufgrund der starken Kontaktbeschränkungen verlangsamt. Nun ist es entscheidend, dass sie nicht wieder drastisch steigt.

Anders als zu Beginn der Pandemie sprechen sich inzwischen renommierte Expertinnen und Experten für einen Mund-Nase-Schutz aus. Dieser reduziert die Virenlast, die wir durch Atmen und Sprechen gegebenenfalls verbreiten. Wenn alle sich gegenseitig durch das Tragen solcher Alltagsmasken besser schützen, sind alle besser geschützt. Es muss allerdings sichergestellt werden, dass medizinische Masken dem Personal im Gesundheitswesen prioritär und ausreichend zur Verfügung steht. Das Tragen von Alltagsmasken im ÖPNV und in Geschäften halte ich für geboten, das Tragen an der frischen Luft, beim Radfahren oder Sport hingegen nicht. Die Maskenpflicht bezieht sich auch genau auf die sinnvollen Bereiche.

Tatsächlich ist die Bevölkerung in Deutschland unerfahren in der Nutzung eines Nasen- und Mundschutzes. Viele wissen nicht, wie genau die Masken zu verwenden sind, damit sie auch vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen. Der Präsident der Bundesärztekammer hat darauf hingewiesen, dass durch unsachgemäße Masken und falsches Verhalten ein gegenteiliger Effekt eintreten kann. Darum muss die Bundesregierung Sorge dafür tragen, die Bevölkerung dahingehend ausreichend aufzuklären. Das gilt auch für die Botschaft, dass trotz der Alltagsmasken Abstand und Hygienemaßnahmen weiterhin des A und O sind.

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Kappert-Gonther

 

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