Frage an Kevin Hasenkamp von Stefan S. bezüglich Verkehr
Guten Tag,
wie steht die Piratenpartei zum Weiterbau der A20 sowie zu einem Ausbau der AKN zur S-Bahn nach Kaltenkirchen?
Ersteres wird anscheinend weiterverfolgt, steht aber unter Finanzierungsvorbehalt. Letzteres wollen eigentlich alle, aber die S4 (Ost/West) könnte Vorrang bekommen, liest man.
Kann man in den nächsten Jahren mit dem Weiterbau der A20 bis zur A7 rechnen oder ist das faktisch in eine ferne Zukunft verschoben?
Angeblich sollen für die AKN doch wieder neue Dieselfahrzeuge gekauft werden. Bedeutet dies eine Zementierung als nicht-S-Bahn? Wäre es nicht dank des zweispurigen Ausbaus nun an der Zeit, auch noch den letzten Schritt zu machen (IST:9% Marktanteil am Pendelverkehr statt z.B. 20% für die S3 Pbg.) ? Was wird in welcher Form vorangetrieben, falls die Piratenpartei eine hinreichende Mehrheit erringt, um Piraten-Politik durchzusetzen? Würden Sie sich auch dafür einsetzen, zumindest den Durchfahrer nach HH-Hbf. häufiger und auch abends einzusetzen? Und die A2 auch abends nach Henstedt-Ulzburg oder gar Kaltenkirchen zu verlängern, so wie morgens schon?
Diese ewige Umsteigeritis hält die Leute vom AKN-Fahren ab, was böse Kommentare von Gelegenheitsfahrern offenbaren (die nur bei Glatteis mal eine AKN betreten) oder durch die übervollen Durchfahrer dokumentiert wird.
Gruß, S. Schneider, Henstedt-Ulzburg
Sehr geehrter Herr Schneider,
Die Piratenpartei und gerade die Stammtische in den betroffenen Landkreisen beschäftigen sich mit dem Thema A20. Hier sind auch interessierte Bürger aufgefordert sich zu beteiligen. Diese direkte Beteiligung und Einbindung charakterisiert die PIRATEN.
Zum öffentlichen Personennahverkehr hat die Piratenpartei einige Beschlüsse im Wahlprogramm. Dieses kann man hier weiter einsehen: http://www.mehrinhalt.de/wahlprogramm/verkehr/
Der Ausbau der AKN Hamburg - Kaltenkirchen sowie der Ausbau Hamburg - Bad Oldeslohe sind zwei wichtige Projekte. Beide kosten zusammen viel Geld und angesichts der hohen Schulden in Schleswig-Holstein ist eine gewisse Realität an den Tag zu legen. Eine übergreifende Lösung, die ein Projekt zeitlich dem anderen vorzieht muss nicht immer etwas Schlimmes sein. Persönlich kann ich nun aus Erfahrung sprechen einige Jahre die R10 Strecke von Rahlstedt nach Hamburg gefahren zu sein und kenne natürlich auch die AKN Verbindung nach Hamburg. Beide haben ihre individuellen Nachteile und ich bin für die S4 und S21. Das Fahrgastaufkommen der S4 und die Entlastung des Hauptbahnhofs scheinen den zeitlichen Vorzug für die S4 zu geben. Seitens der AKN wurde mir aber bestätigt, dass die Elektrifizierung und Ausbau der Strecke Hamburg Kaltenkirchen ein wichtiges zeitnahes Vorhaben bleibt. Die mögliche Anschaffung der Dieselfahrzeuge ist auch keine Entscheidung gegen die Elektrifizierung und die Fahrzeuge könnten später auf den anderen Linien eingesetzt werden, so die Auskunft der AKN.
Die Antwort zu den Durchfahrern kann ich leider nicht beantworten. Beruflich pendle ich nicht mehr nach Hamburg und detaillierte Zahlen/ Auswertungen liegen mir nicht vor. Eine laufende Optimierung der Fahrpläne seitens der AKN ist immer erstrebenswert. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, als meine AKN Verbindungen 40min Takt hatten. Da empfinde ich den 20min (teils 10 min) Takt als großen Fortschritt. Jeder sollte auch für sich abwägen, ob es ein PKW mit einer einzelnen Person oder es ein wenig Geduld beim AKN fahren sein soll – hoffentlich ist in ein paar Jahren die Antwort für viel mehr Personen leichter zu fällen.
Ende des Jahres wird das von der LVS (Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft) im Auftrag gegebene Gutachten zur Kosten-Nutzen-Analyse des Ausbaus Hamburg-Kaltenkirchen vorgelegt. Ich hoffe doch sehr die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das dies nicht selbstverständlich ist, ist leider der Fall.
Danke für Ihre Nachfragen!
Mit freundlichen Grüßen,
Kevin Hasenkamp