Frage an Kerstin Radler von Anton S. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sie befürworten Entschädigungen von Bauern ab 10% Ernteausfall. Diese Dürre hat in erster Linie Tierzüchter getroffen und vor allem Biobauern, da diese kaum Heu für den Winter haben, das Zukaufen sich aber sehr schwer gestaltet. Richtet sich eine Entschädigung nicht wieder an die Falschen und unterstützt diese darin weiterhin nicht tragbar zu wirtschaften? Jedes kleinere Unternehmen muss selber vorsorgen um prekäre Situationen zu meistern. Wenn diese Züchter zu wenig verdienen um nach einer Dürre neue Tiere zu kaufen, warum steigt dann nicht der Preis für Fleisch oder liegt das daran, dass nur die Unternehmen gefördert werden, die exportieren? (2015 wurden ca. 8,2 Millionen Tonnen Fleisch exportiert, um das aufrecht zu halten muss der Preis niedrig bleiben)
Sehr geehrter Herr S.,
die diesjährige Dürre hat unmittelbar zu einem deutlichen Ernterückgang geführt, wobei Bayern Gott sei Dank nicht in dem Maße – wie zum Teil andere Bundesländer betroffen war – und mittelbar auch die Tierzüchter über die geringeren und damit teureren Futtermittel getroffen.
Ich fände es gut, wenn man den Bauern steuerlich gestatten würde in guten Zeiten Rücklagen zu bilden, damit sie in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen können und liquide bleiben.
Langfristig wird man sich sicher auf solche Trockenperioden einstellen müssen, etwa durch das Züchten von Sorten, die länger mit Trockenheit umgehen können, damit staatlichen Hilfen – auch im Interesse der Bauern selbst – nicht zum Dauerzustand werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kerstin Radler