Frage an Katrin Schmieder von Heinz N.
Moin Moin Frau Schmieder,
immer zu Wahlen müssen wir den Orkan an Wahlplakaten, Faltprospekten und unkonkreten Wahlversprechen ertragen. Zumeist können diese allgemeinverbindlich fast in jeder Stadt und Dorf angewandt werden. Nun mal Butter bei die Fische: Was für Vorschläge haben sie konkret für die mit zum Wahlkreis gehörenden Dörfer?
Was planen Sie konkret für Kattendorf?
Was planen Sie konkret für Kisdorf?
Was planen Sie konkret für Wakendorf II?
Was planen Sie konkret für Winsen?
Was planen Sie konkret für Tangstedt?
Was planen Sie konkret für mein Oersdorf?
Tschüß
Heinz Noll
Sehr geehrter Herr Noll,
vielen Dank für Ihre Anfrage!
Wir Grünen sind bemüht, Sie bestmöglich von Wahlkampf-Spam zu verschonen und die Orte nicht mit Wahlplakaten zu überfrachten. In Oersdorf meine ich tatsächlich nur ein einziges aufgestellt zu haben. Ich bevorzuge die direkte Information und freue mich besonders, dass Sie genau einen dieser Wege genutzt haben.
Zu Ihrer Frage danach, was genau ich für Ihre und die anderen Gemeinden umsetzen würde, gebe ich zu bedenken, dass vieles, was die Organisation und die Umsetzung bei Ihnen im Ort betrifft, zum Glück auch genau dort in den politischen Gremien entschieden wird. Ähnlich ist es mit Entscheidungen, die vom Kreistag für den Kreis Segeberg getroffen werden. Als Kommunalpolitikern kenne ich natürlich die Grenzen der Handlungsspielräume. Ich werde mich bemühen, mich bei meiner Antwort entlang dieser Grenzen zu bewegen, denn Sie werden sicher ebenso wenig wie ich wollen, dass die zukünftige Landesregierung den Gestaltungsfreiraum der Gemeinden vor Ort einschränkt.
Einer meiner politischen Schwerpunkte ist die Bildungs- und Sozialpolitik. Daraus ergeben sich für mich die folgenden Ziele, die Auswirkungen auf alle BewohnerInnen der von Ihnen genannten Gemeinden haben werden, sofern sie denn zu dem betroffenen Personenkreis gehören:
- Ich mache mich stark für ein ausreichendes und hochwertiges Krippen- und Kita-Platzangebot. Dabei müssen sowohl die einzelnen Gemeinden bzw. Ämter, als auch die umliegenden Kreise gemeinsam planen. Es muss zukünftig möglich sein, dass Eltern aus z.B. Oersdorf ihr Kind auch in eine Kita in Norderstedt, Neumünster oder Hamburg betreuen lassen. Gleiches gilt für den Schulbesuche.
- Es muss dem Kreis Segeberg frei gestellt sein, auf Schülerbeförderungskosten zu verzichten oder sie individuell zu gestalten (so viel zum Handlungsspielraum). Die Gemeinden leben von und mit der Gemeinschaft junger Menschen und Familien, da sind Schulbeförderungskosten ein wichtiger Bestandteil der Familienfreundlichkeit!
- Da wir alle nicht auf Kitagebühren verzichten können, müssen wir über eine landesweite einheitliche Kita-Sozialstaffel endlich sicher stellen, dass kein Kind wegen des nidrigen Einkommens seiner Eltern Zuhause bleiben muss. Zur Zeit ist es im Kreis Segeberg so, dass bereits von Einkommen bzw. Bezügen unterhalb der Hatz IV-Sätze Kitagebühren gezahlt werden müssen. Das führt dazu, dass allein im Kreis Segeberg jährlich über 2 Mio. Euro von Einkommen bezahlt wird, welches unterhalb des Existenzminimums ist und für die der neu berechnete Hartz IV-Satz keine Berücksichtigung vorsieht.In anderen Kreisen ist das anders.
- Die von der Landesregierung gekürzten LehrerInnenstellen müssen dringend an die Schulen zurück gegeben werden. Der Ausbau von Ganztagsschulen und der Wunsch nach binnendifferenzierten Unterricht lassen keine Kürzung zu.
- Nicht einmal bei der Hälfte der Kinder im Kreis Segeberg, die Anspruch auf Leistungen aus dem Bildungspaket haben, kommen diese Leistungen an. Das Verfahren für Eltern, Vereine und Verbände ist viel zu bürokratisch und kompliziert. Das muss sich ändern - das will ich ändern!
- Mir ist es wichtig, dass die Vereine und Verände bei Ihnen vor Ort und in ihrer Nachbarschaft, z.B der Landesjugendring und seine Mitglieder auch in Zukunft ihre wichtige Aufgabe erfüllen können und vielfältige Freiszeitangebote für Kinder und Jugendliche anbieten können. Landesmittel in diesem Bereich müssen erhalten bleiben.
- Ich setze mich für den Ausbau des ökologischen Landbaus ein, weil ich glaube, dasss es eine echte Chance für Schleswig-Holstein ist und für Sie und mich ein hochweriges Angebot der kurzen Wege schafft.
- Bei einem möglichen Verkauf der Paracelsus-Klinik in Henstedt-Ulzburg werde ich mich dafür stark machen, dass die Bedarfsplanung des Landes auch zukünftig das bestehende Angebot sicher stellt. Sowohl für die PatientInnen, als auch für die MitarbeiterInnen ist dieser ein ganz besonderer Standort und es ist sicher auch das Krankenhaus um die Ecke für Sie.
Ich hoffe, dass Ihnen das einen ersten konkreten Eindruck vermittelt. Wenn noch Fragen offen sind, schauen Sie gerne auf meine Homepage, mailen Sie mich an oder sprechen Sie mich an, wenn ich im Wahlkreis unterwegs bin. Mir ist der Gespräch mit den Menschen vor Ort ganz besonders wichtig!
Ich habe mich von und für Politik begeistern lassen und ich will diesen Funken an Sie und die Menschen im Wahllkreis überspringen lassen. Ich komme nun nicht aus Oersdorf und auch nicht aus Tangstedt oder Kisdorf, sondern "nur" aus Norderstedt. Wenn Sie möchten, komme ich aber gerne bei Ihnen vorbei und schaffe die Gelegenheit, mich persönlich, meine Werte und meine Person vorzustellen und dabei Sie kennen zu lernen und noch mehr aus und über Oersdorf zu erfahren. Nur zu!
Viele Grüße,
Katrin Schmieder