Frage an Katrin Kunert von Jan-Erik H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Kunert,
ich habe eine kurze Frage an Sie:
Es gibt in den Medien und der Politik immer zwei verschiedene Meinungen.
1. Politik und Sport gehören nicht zusammen
Oder/ und
2. Politik und Sport kann man nicht trennen.
Welcher würden Sie sich anschließen und warum?
Vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Jan-Erik Hansen
Sehr geehrter Herr Hansen,
ich bin der Auffassung, Sport und Politik können nicht getrennt werden. Das IOC selbst hat im Jahr 2001 eine politische Entscheidung getroffen, als es die Spiele nach Peking vergab. Auch die Boykott-Debatte ist politisch. Aber die Geschichte der Olympischen Spiele zeigt auch, dass mit einem Boykott nichts erreicht werden kann.
M.E. müssen Sportlerinnen und Sportler das Recht haben, sich für die Einhaltung von Menschenrechten zu positionieren IOC und DOSB sind hier gefordert: Man kann nicht die „mündigen Sportler“ einfordern und sie dann von den Spielen ausschließen, das IOC muss die Auslegungsgrenzen der Olympischen Charta festlegen und so den Sportlerinnen und Sportlern einen klaren Leitfaden geben. Nur dürfen wir die Erwartungen nicht zu hoch schrauben: Von Sportlerinnen und Sportlern kann nicht abverlangt werden, was der Politik in den letzten Jahrzehnten nicht gelang.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Kunert