Frage an Katrin Kunert von Frank T. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Kuhnert,
als einzige noch verbliebene Bundestagsabgeordnete aus dem Bereich der Altmark ist es offenbar sehr schwierig mit Ihnen in Kontakt zu treten, wie ich höre.
Trotzdem möchte ich über diese Plattform versuchen eine Stellungnahme von Ihnen zu erhalten bzw. wäre es noch besser, Sie würden sich bereit finden, zu einem öffentlichen Gesprächstermin in unsere Gemeinde zu kommen.
Im Territorium der Gemeinde wurde recht still der Bau einer Biogas-Anlage vorbereitet und beantragt. Eine Genehmigung steht wohl unmittelbar bevor. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse und der sogenannten Energiewende ist prinzipiell gegen derartige Anlagen auch nichts einzuwenden.
Hier jedoch soll diese Anlage, die ausschließlich mit sogenannten Energiepflanzen (Mais) betrieben werden soll, in Verbindung mit einer Kraft-Wärme-Kopplung in relativer Ortsnähe gebaut werden, wobei der Ort direkt in der Hauptwindrichtung liegt. Somit sind Belastungen der Bürger durch Lärm und Geruch absehbar.
Die Durchsetzung derartiger Bauvorhaben gegen den erklärten Willen der Bürger ist gerade hier in der dünn besiedelten Altmark wohl recht einfach, wirkt sich aber in vielen Bereichen nachteilig aus. Die Wohnqualität wird negativ beeinflußt, die kaum noch vorhandenen jungen Menschen haben einen Grund mehr wegzuziehen, das zarte "Pflänzchen" Tourismus erhält einen erheblichen Dämpfer und vieles mehr.
Die Realisierung der Maßnahme macht zudem gesamtgesellschaftlich gesehen weder ökonomisch noch ökologisch Sinn.
Auf ökonomischer Seite wird landwirtschaftliche Fläche der Produktion entzogen, touristische Unternehmen beeinträchtigt, die ohnehin schon übersubventionierte Landwirtschaft ( in diesem Falle ca. 5 Arbeitsplätze mit jährl. Direktzahlungen von ca. 330 T€) weiter privelligiert, obwohl in unserem bereich die eigentlichen Bereiche Viehaltung und Nahrungsmittel kaum noch bedient werden.
Ökologische Nachteile: Monokultur, erhöhter Chemieeinsatz, Belastungen von Wasser und Umwelt.
Sehr geehrter Herr Thiel,
Ihre Mail an Abgeordnetenwatch habe ich erhalten, da sie keine konkrete Frage beinhaltet, wird sie auch nicht freigeschaltet. Trotzdem will ich Ihnen kurz antworten, weil ich den Vorwurf der schweren Erreichbarkeit so nicht stehen lassen kann. Am Montag, dem 20.06.11 habe ich eine Bürgersprechstunde unter freiem Himmel durchgeführt und mein Büro hat Frau Platte angeboten, diesen Termin zu nutzen. Dies hat sie abgelehnt. Auch der Hinweis, die Probleme kurz schriftlich zu schildern, wurde abgelehnt.
Ich kann Ihnen im Rahmen unserer Sommertour, vorr. den 20.07.11, anbieten, um ins Gespräch zu kommen.
Ich möchte Sie bitten, sich mit meinem Wahlkreisbüro in Stendal, Tel. 03931 490553 in Verbindung zu setzen, ob der Termin möglich wäre.
Mit freundlichen Grüßen!
Katrin Kunert