Frage an Katrin Hiernickel von Norbert G. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Abgeordnete in Spe,
Ich habe bzgl. des geplanten Naturschutzparkes in Ihrem Wahlkreis einige Fragen.
1.Sind Sie für oder gegen den Naturschutzpark Steigerwald?
2.Warum sagen Sie den Wählern nicht das die Entscheidung hierzu in München vom Landtag(MP Beckstein) gefällt wird, und nicht in Berlin(Gabriel)?
3.Der örtliche Landrat hat in einem Zeitungsartikel vom 08.12.2007 im Haßfurter Tagblatt (Seite3)erklärt das er bei einer Meinungsänderung in der Bevölkerung jederzeit für die Einführung eines Naturparkes sei, sehen Sie hierin einen Widerspruch zum Leserbrief des H.Kerker von heute im Haßfurter Tagblatt.
4.In einem Leserbrief vom 03.01.2008 schreibt Ihr Kollege H.Vogel das nicht nur die CSU, sondern alle Parteien und die Bevölkerung an einem Strang gegen den Naturpark ziehen.
Der CSU Landrat aus Bamberg will den Naturpark aber nach wie vor, fürchten Sie man will die Bevölkerung nur bis nach den Wahlen hinhalten und dann den Naturpark mit Gewalt durchziehen?
Für Ihre Antworten bedanke ich mich bereits jetzt.
Sehr geehrter Herr Grohe,
ich gehe davon aus, dass mit Naturpark Nationalpark gemeint ist.
ZU 1. Ich befürworte keinen Nationalpark Steigerwald, obwohl und gerade weil ich den Erhalt des Rotbuchenbestandes als außerordentlich wichtig erachte. Über Jahrhunderte wurde der Buchenbestand des Steigerwaldes gepflegt, das darf man nicht kaputt machen.
Dennoch möchte ich keine Nationalparks an sich verdammen, denn deren Ziele sind wichtig. Nur hat sich durch die Art und Weise wie der geplante "Nationalpark Steigerwald" in Gang gesetzt werden sollte, eine solche Frontenverhärtung ergeben, dass dies schon grundsätzlich den Zielen eines Nationalparks zuwider läuft, denn dieser dient zu wissenschaftlichen und Erholungszwecken. Erholen kann sich aber keiner, wenn die einheimische Bevölkerung nicht auch dahinter steht.
Eine Aufwertung der touristischen Chancen des Steigerwaldes, den ich persönlich wunderschön finde, ist aber ein nicht verdammungswürdiges Argument der Nationalparkbefürworter, die man zumindest mal sachlich anhören sollte.
Die Dörfer im Steigerwald brauchen eine Zukunftsperspektive.
Zu 2.: Ja, die Entscheidung wird in München gefällt, deshalb fand ich ja auch diese Demo der CSU gegen Gabriel so überflüssig.
Zu 3.: Nein, sehe ich keinen Widerspruch. Landrat Handwerker hat doch damals den Steigerwald mit Landrat Denzler losgetreten - heutige Meinungsänderung hin oder her. Aber die CSU wird den Nationalpark so schnell nicht mehr wollen. Jetzt sind die Naturschützer die Buhmänner.
Aber Hand aufs Herz: Wenn die Mehrheit der Bevölkerung den Nationalpark dereinst wünscht, muss man das als Politiker ernst nehmen, egal wie die eigene Meinung dazu ist.
Zu 4. Ob alle Parteien und die Bevölkerung an einem Strang ziehen, wage ich zu bezweifeln, denn die Zeitung kann ja nur die lautesten Schreier veröffentlichen. Bestimmt gibt es auch jede Menge Befürworter, die sich jetzt in der aufgeheizten Stimmung nicht mehr trauen, ihre Meinung zu sagen.
Nein, ich glaube nicht, dass die CSU den Nationalpark mit Gewalt durchzieht. (Die Erfahrung mit Stoibers G8 hat doch gereicht, oder?)
Ihre Katrin Hiernickel