Frage an Katrin Göring-Eckardt von Friederike V. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Frau Katrin Göring-Eckardt,
ich mache zur Zeit eine schulische Ausbildung zur Sozialassistentin, im kommenden Jahr möchte ich eine Erzieherausbildung beginnen. Ich bin 22 Jahre alt und führe gemeinsam mit meinem Lebensgefährten und seinem Sohn einen eigenen Haushalt. Nun meine Fragen: Woher kommt die Annahme, dass Studenten mehr Geld benötigen, als Menschen, die eine schulische Ausbildung machen, wo doch die Ausgaben ähnlich sind? Ob ich nun studiere oder eine Ausbildung zur Erzieherin mache, meine Miete bleibt gleich und meine Lebensmittel werden auch nicht billiger.
Wie kann es sein, dass 16-jährige Klassenkameradinnen 192 € BaföG im Monat bekommen, obwohl beide Elternteile arbeiten gehen? Und vor allem, wie kann es sein, dass ich mit 78 € auskommen musste und seit ich mit meinem Freund zusammenlebe gar nichts mehr bekomme? Definitiv habe ich doch mehr Bedarf als die 16-jährige. Ich möchte anfügen, dass mir nach Unterhaltsrecht von beiden Elternteilen kein Unterhalt zusteht (geringer Verdienst). Nach BaföG- Rechnungen aber schon. Wie kommen so unterschiedliche Rechnungen zustande? Übrigens beträgt mein Schulgeld jeden Monat 60€, Ich hatte also inklusive Kindergeld (154 €) 172 € im Monat zur Verfügung. Jetzt habe ich nur noch die 164 € Kindergeld. Ich wüsste gern, warum mein Freund als alleinerziehender Vater gezwungen ist, mich durchzufüttern ("eheähnliche Gemeinschaft")? Mit welchem Recht werden nicht verheiratete Paare auf diese Weise benachteiligt und ich bin gezwungen mich aushalten zu lassen, obwohl ich viel lieber ein Darlehen ähnlich des BaföG für Studenten hätte, das ich zurückzahle, wenn ich Geld verdiene. Ich werde benachteiligt, weil ich keine reichen Eltern habe und mein Freund ein paar Euro zuviel verdient (trotzdem wirds eng am ende des Monats). Und das alles, obwohl ich zu denjenigen gehöre, die in unserer Gesellschaft einmal viel Verantwortung tragen werden. MfG
Sehr geehrte Frau Voller,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Für die späte Antwort möchten wir um Nachsicht bitten. Wir werden das von Ihnen angesprochene Problem des Bafög bei vollschulischen Ausbildungen mit dem zuständigen Abgeordneten unserer Fraktion in der kommenden Legislaturperiode besprechen. Unsere grundsätzlichen Positionen zur Weiterentwicklung des Bafög finden Sie übrigens auch auf den Seiten der Grünen Bundestagsfraktion im Internet.
Mit freundlichen Grüßen
Büro Katrin Göring-Eckardt