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Katrin Göring-Eckardt
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Frage von Peter K. •

Frage an Katrin Göring-Eckardt von Peter K. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrte Frau Göring-Eckert, angesichts des hervorragend recherchierten Beitrags des Qualitätssenders ARTE über die Allmacht der Pharmaindustrie über die Politik

https://www.arte.tv/de/videos/085428-000-A/big-pharma/

und der Erkenntnisse der seriösen Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft,
die korrespondierend dazu in der Ausgabe 10/20 auf Seite 41 feststellt, dass über fünfzig Prozent der Studien im Bereich Biomedizin vermutlich vorsätzlich manipuliert und nicht reproduzierbar sind,

wäre es nicht auch Aufgabe und staatsbürgerliche Pflicht alles zu unternehmen,

um dem staatsgefährdenden Treiben der Konzerne und der damit verbundenen Korruption in Politik und Wirtschaft sofort ein Ende zu setzen?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage an Frau Göring-Eckardt. Sie hat uns gebeten, Ihnen zu antworten.

Höchstmögliche Transparenz ist vor allem auch in der medizinischen Forschung wichtig und ethisch geboten. In Deutschland müssen Ergebnisse von klinischen Arzneimittelprüfungen öffentlich gemacht werden. Allerdings ist die für eine Übermittlung der Studienergebnisse notwendige europäische Datenbank bis heute nicht freigeschaltet worden. Dies lässt die bestehende europäische Verpflichtung ins Leere laufen. Für Medizinprodukte besteht eine solche Verpflichtung in Deutschland nicht. Darüber hinaus halten wir es für notwendig, jede klinische Studie zu registrieren. Auch solche, die abgebrochen wurden, sollten registriert werden. Häufig sind auch hier wichtige Erkenntnisse für den Nutzen und die Wirksamkeit etwa von Arzneimitteln ableitbar. Kritisch sehen wir darüber hinaus manche Anwendungsbeobachtungen.

Transparenz, das Offenlegen von Daten und Methoden und die Replizierbarkeit sind für uns wichtige Voraussetzungen für ein funktionierendes und erfolgreiches Wissenschaftssystem. Was wir in dem Zusammenhang begrüßen ist die Richtlinie zur Förderung von konfirmatorischen präklinischen Studien des BMBF (https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-2202.html) von Dez 2018. Hier werden Replikationsstudien finanziert. Davon sollte es mehr geben. Außerdem sieht die Bundesebene nicht sich, sondern Länder, Hochschulen, Fakultäten und Wissenschaftseinrichtungen als Hüterinnen wissenschaftlicher Redlichkeit und Qualität. Hier wünschten wir uns als Grüne im Bundestag eine stärkere Vereinheitlichung.

Mit freundlichen Grüßen
Büro Göring-Eckardt

 

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