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Frage von Norbert S. •

Soziale Gerechtigkeit Die Linke will eine ausbeutungsfreie Gesellschaft, welche sie demokrat. Sozialismus nennt. Haben sie eine Begriffsdefinition von Ausbeutung und von deren Größen für Thüringen?

Es gibt bisher von Seiten der Linken keine Begriffsdefinition von Ausbeutung und auch keine Aufstellung wie viel Ausbeutung es gibt.
Wie will die Linke zur einer ausbeutungsfreien Gesellschaft bzw. politischen Mehrheiten dafür kommen, wenn sie den Menschen nicht erklären kann, was sie davon haben bzw. was es konkret für Thüringen bedeutet?
Wie viel Geld geht den Menschen verloren, welche Arbeits- und Lebenszeit müssen die Menschen dafür aufwenden? Wie hoch ist der Resourcenverbrauch dafür?
Wieso kommt in Wahlprogrammen von Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen die Begriffe Ausbeutung und Umverteilung nicht vor, obwohl dies ja in jedem Dorf, in jeder Stadt, in jeden Landkreis und in jeden Bundesland tagtäglich stattfindet?

Wie ist ihre Einschätzung dazu?
Für mich sind z.B. „leistungslose Einkommen“ Ausbeutung, weil der erzielte Gewinn/Reichtumszuwachs ohne persönliches Risiko bzw. eigene Arbeit entsteht.
Monopolgewinne/Ausbeutung z.B. d. Immobilien- und Bodenspekulation u.v.a.

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Sehr geehrter Herr S.,

frei nach Marx beinhaltet die Ausbeutung des Menschen, dass die Arbeiter:innen und Lohnabhängigen nicht den vollen Wert ihrer Arbeit erhalten, sondern nur einen Teil davon in Form des Lohns. Der Rest des Werts, den sie schaffen, wird als Gewinn an die Unternehmer:innen (bzw. Kapitalisten) abgegeben.
Nun lässt sich auf die unterschiedlichen Betriebsformen und Unternehmen, dieser Ausbeutungsbegriff durchdeklinieren und sie werden zu den Schluss kommen, dass es Branchen gibt, in welchen diese stärker als in anderen vorkommt. Hier in Thüringen bzw. in Erfurt ist davon besonders die Logistikbranche betroffen (Amazon usw.), welche widrige Arbeitsbedingungen (z.B. sehr hohe Belastung und Taktung) bei viel zu geringen Löhnen vermittelt. Als Land, welches dabei einen geringeren Spielraum hat als der Bund (Arbeitszeiten, Mindestlohn etc.) haben wir dabei zum Beispiel einen vergabespezifischen Mindestlohn eingeführt, welcher um die DGB-Kriterien der "Guten Arbeit" ergänzt ist oder einen zusätzlichen Feiertag, um auch Arbeitnehmer:innen und Familien zu entlasten.
Umverteilung von oben nach unten ist ein zentraler Begriff unserer Partei und werden sie konzeptionell in jedem unserer Programme finden. 

BG

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