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Katja Mast
SPD
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Frage von Kai R. •

Sehr geehrte Frau Mast, werden Sie sich für die Beendigung der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" und gegen eine Impfpflicht (durch die Hintertür) einsetzen?

Sehr geehrte Frau Mast,

Corona ist die erste Pandemie der Menschheitsgeschichte, in der wir von Politik und Medien ständig daran erinnert werden müssen, dass wir in einer "Pandemie" leben - frei nach Bertold Brecht: "Stell dir vor, es ist Pandemie, und keiner geht hin!"
Das "Ärzteblatt" berichtet über aktuelle Erkenntnisse der CDC:
"Geimpfte können sich mit der Variante anstecken und diese weitergeben – sind aber selbst vor schweren Verläufen geschützt ... In der Präsentation werden bislang unveröffentlichte Studiendaten zitiert, nach denen geimpfte Men­schen, die sich mit Delta infizieren, das Virus genau-so leicht weitergeben wie nichtgeimpfte Infizierte ... das Hauptproblem ist, dass geimpfte Menschen wahrscheinlich in einem beträchtlichen Aus­maß an der Übertragung von Delta beteiligt sind ... In gewisser Hinsicht gehe es bei der Impfung nun um den Eigenschutz"

Wie rechtfertigen Sie vor diesem Hintergrund den hohen Druck auf und die "Asozialisierung" von Ungeimpften?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich kann gut verstehen, wenn die mediale Präsenz der Corona-Pandemie und ihrer Entwicklung auch mal zu viel ist oder zu omnipräsent. Immerhin haben wir mit der Pandemie und den Auswirkungen auf unseren Alltag seit vielen Monaten zu kämpfen. Das Pandemiegeschehen aber entwickelt sich weiter – ich denke da an die Entwicklung von Varianten, die mitunter gefährlich, weil z.B. besonders ansteckend o.Ä. sein können. Dieses Geschehen genauso wie die aktuellen Infektionszahlen, die Hospitalisierungsrate und die Impfquote müssen wir fortlaufend im Blick halten.

Wir haben aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens und der aktuellen Prognosen auch deshalb die epidemische Lage von nationaler Tragweite ein weiteres Mal im Bundestag verlängert. Das ist keine leichte Entscheidung, denn damit gehen mitunter Einschränkungen einher, die genau abzuwägen sind. Es geht aber auch weiterhin darum, dass alle notwendigen Mittel und Werkzeuge zur Verfügung stehen, sollte das Infektionsgeschehen an Fahrt gewinnen oder etwa unser Gesundheitssystem unter starker Belastung stehen. Aus diesem Grund ist auch eine gelingende Impfkampagne so wichtig, denn mit einer ausreichend hohen Impfquote können wir die Pandemie auch dauerhaft hinter uns lassen. Das sollte unser aller Ziel sein. Deshalb werbe auch ich immer wieder für die Impfungen. Natürlich darf es im Umkehrschluss keine Anfeindungen o.Ä. gegenüber all denjenigen geben, die sich z.B. aus persönlichen Gründen gegen eine Impfung entscheiden. Eine öffentliche Debatte über Notwendigkeit, Sinn und Zweck sowie Aufklärungskampagnen aber sehr wohl. Eine Impfpflicht gibt es aus sehr guten Gründen nicht. Weil aber auch der Gesundheitsschutz – ebenso wie die persönliche Selbstbestimmung – ein hohes Gut ist, gibt es etwa noch die Maskenpflicht sowie Beschränkungen für Veranstaltungen, Dienstleistungen etc. wie z.B. die 3G-Regeln. Das halte ich persönlich für richtig. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass wir mit genügend Impfungen und anderen Maßnahmen so schnell wie möglich zurück in eine gesellschaftliche Normalität finden. Uns sind dabei – das zeigt auch der aktuelle Sommer – in den letzten Monaten große Fortschritte gelungen.

Freundliche Grüße und alles Gute,
Katja Mast

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