Frage an Kathrin Weiss von Luz M. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben
Hallo Frau Weiss,
wie steht die Piraten-Partei zum Thema "Euro-Rettungsschirm"?
Muß der Euro "um jeden Preis" gerettet werden?
Für eine kurze Stellungnahme zu diesem Thema in Bezug auf die Haltung Ihrer Partei wäre ich Ihnen dankbar
Viele Grüße,
Luz Märkle
Hallo Herr Märkle,
zwar ist der "Euro-Rettungsschirm" kein landespolitisches Thema, ich werde Ihnen jedoch gerne kurz antworten.
Die Verknüpfung der europäischen Länder ist wirtschaftlich erheblich weiter entwickelt als politisch. Durch die gemeinsame Währung können besonders wir in Deutschland von Vorteilen, wie einem gewachsenen Binnenmarkt, profitieren. Jedoch müssen auch die Nachteile, nämlich die Gefahr eines Währungsverfalls bei wirtschaftlicher Instabilität oder Insolvenz anderer Länder in Kauf genommen werden. Um solcher Bedrohung vorzubeugen hat die EU Kontrollmechanismen, wie den Stabilitätspakt sowie den Währungshüter EZB eingesetzt. Dass dies nicht ausreicht, zeigt die Situation in Griechenland, Spanien, Irland, Portugal.
Wie oben kurz angerissen liegt der Kern der Problematik in den politisch nicht einheitlichen Regelungen. Wer eine gemeinsame Währung hat, sollte auch gemeinsame Währungs- und damit Wirtschaftspolitik betreiben. Dies gilt jedoch nicht nur für diesen Sektor, die derzeitige außenpolitische Schockstarre zeugt nicht gerade von Flexibilität.
Der "Euro-Rettungsschirm" ist also richtig und notwendig um die Wirtschaft und unsere Währung zu erhalten sowie die Versäumnisse der Vergangenheit auszubügeln. Er ist jedoch keine Lösung und die EU sollte aus ihren Fehlern lernen. So knapp darf es nicht nochmal werden! Ein weiteres Zusammenwachsen der EU-Länder eben auch auf politischer Ebene ist weiter dringend notwendig, denn entweder ganz oder gar nicht! Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Kathrin Weiss