Was ist für Sie das wichtigste politische Mittel, um die Attraktivität des ländlichen Raumes zu erhöhen.
Ich finde es gut dass Menschen unterschiedliche Vorstellungen für ihr Leben haben und diese bewusst umsetzen. Stadt und Land sind interessante Lebensräume. Gerade ihre Unterschiedlichkeit hat doch ihren Reiz.
Menschen entscheiden sich zum Teil ganz bewusst für das Leben im ländlichen Raum, weil sie dessen Vorteile schätzen. Andere bleiben aus genau diesem Grund. Wir müssen aufhören, die Menschen im ländlichen Raum immer in eine Opferrolle hineinzuschreiben/-reden. Stellen wir den Wert des Lebens auf dem Land in den Vordergrund der Diskussionen und hören wir auf, Maximalforderungen an den ÖPNV im ländlichen Raum zu stellen. Was Mobilität anbelangt wird das Auto im ländlichen raum wichtig bleiben. Kluge Ideen zu passgenauen Angeboten sind aber hochwillkommen. Da lassen sich wie z. B. beim Projekt Dorfauto Mobilität und gesellschaftlicher Zusammenhalt bestens kombinieren. Digitale Vernetzung wie zum Beispiel "Dorffunk" können helfen, das sich Menschen mit ähnlichen Interessen finden und gemeinsam Dorfleben gestalten.
Digital-analoge Versorgungszentren, "Ohne-Arzt-Praxen, Healthcaremakermobile und die Apotheke 2.0 können helfen, eine wohnortnahe medizinische Versorgung zu erhalten.
Und dann wäre mir noch wichtig, dass wir die Funktionsverbindungen von Stadt und Land deutlicher klar machen. Beide brauchen einander. Entwickeln wir also die Räume so weiter, dass sie ihr eigenes Gesicht behalten und die jeweiligen Liebhaber in allen Bereichen unseres Bundeslandes ihr Refugium finden. Denken wir Stadt und Land endlich wieder zusammen.