Kathleen Liebschner
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BSW
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Frage von Matthias M. •

Wie wollen Sie innovative Lösungsansätze nach den cradle to cradle (C2C) Leitlinien in Sachsen befördern?

Sehr geehrte Frau Liebschner,

Vom Prof. Dr. Michael Braungart und William McDonough wurden Leitlinien für einem biologischen und technischen Kreislauf entwickelt und weltweit eingeführt.

https://www.youtube.com/watch?v=pacsAb5eEoE

Welche Position bezieht Sie als Bauingenieur zu dieser Entwicklung?

Sind Sie an einer Kooperation zu dieser Thematik interessiert?

Kathleen Liebschner
Antwort von
BSW

Sehr geehrter Herr Matthias M.,

beruflich bin ich mit diesen Ansätzen bereits vertraut, denn im SIB werden in Kürze Bauprozesse unter diesem Aspekt beurteilt (auch rechnerisch). Auch sollte die Sanierung von Bestandsgebäuden noch mehr fokussiert werden, damit so wenig wie möglich graue Energie entsteht. Hier muss noch klarer herausgestellt werden: Sanierung vor Neubau!

Natürlich müssen wir uns dahingehend entwickeln, mehr Prozesse gesamtheitlich zu denken, um zukunftsorientiert und bewusst zu agieren. Dazu bedarf es ingenieurtechnischer Lösungen. Diese gilt es sowohl an den Hochschulen des Freistaates als auch in der Wirtschaft und in Kooperationen zu fördern. Es gibt viele kluge Köpfe in diesem Land, wir müssen sie endlich zusammen bringen. Für solche und ähnliche Probleme möchte ich regelmäßig (ich denke da an einen 3-Monatsrhytmus, spartenorientiert) Gesprächsrunden und Workshops einrichten, damit solche Ansätze mit entsprechenden Beteiligten und Experten diskutiert werden können und gemeinsam an Lösungsideen gearbeitet wird. der Mittelstand hat ein größeres Potential als man denkt, davon bin ich überzeugt. Da gibt es viele engagierte und schlaue Leute, die sich wirklich viele Gedanken machen. Das merke ich immer wieder in meinen Gesprächen. 

Kreislauforientierte Wirtschaft kann unterstützt werden, wenn entsprechende Anreize vorhanden sind. Ich möchte mich einsetzen, für gute und umsetzbare Ideen auch entsprechende Preise auszuschreiben, damit ein Ideenwettbewerb um die beste Lösung entstehen kann. Letztendlich gilt es, zügig entsprechende unbürokratische Förderprogramme zu initiieren, die sich mit umsetzbaren Lösungen der Zukunftsfragen beschäftigen. Vom auf die Straße kleben werden wir diese Welt nicht retten, wir müssen uns endlich auf den Weg machen und losmachen.

Man kann das Thema auch ganz klein denken: Lernen wir den Kindern im Kindergarten und in den Grundschulen z.B. doch einfach mal, wie aus Bioabfall wertvolle Erde wird.  Es gibt jede Menge Beispiele, wir wir kreislauforientiert leben können. C2C- Prozesse kann jeder lernen und umsetzen, lassen Sie uns loslegen!

Herzliche Grüße
Kathleen Liebschner

 

 

 

 

 

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