Welche Maßnahmen wurden von der Bundesregierung ergriffen, um die CO2-Messung von Hubschraubern festzulegen und warum wurde nur auf das CO2-Molekül konzentriert?
Lieber Herr M.,
Deutschland führt ein Emissionsinventar für den motorisierten Verkehr. Im Rahmen dessen werden Treibhausgase und Luftschadstoffe entsprechend des Energieeinsatzes der einzelnen Fortbewegungsmittel jedes Jahr berechnet und veröffentlicht. Im Fall von Hubschraubern kommen Kerosin und Flugbenzin zum Einsatz. Das Berechnungsmodell wird vom Umweltbundesamt regelmäßig aktualisiert und korrigiert.
Wie bei anderen motorisierten Fortbewegungsmitteln werden im Fall des zivilen Luftverkehrs einschließlich der Hubschrauber neben CO2 auch Stickoxide, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Feinstaub, im Fall von Flugbenzin auch Blei erfasst.
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt hat zusammen mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt der Schweiz Emissionstabellen für unterschiedliche Hubschrauber entwickelt. Diese Tabellen finden in Deutschland zur Berechnung der Treibhausgasemission von Hubschraubern Anwendung.
Bei Interesse können Sie die Details hier einsehen:
Auch wenn Hubschrauber einen verhältnismäßig geringen Anteil an den Luftfahrtemissionen in Deutschland haben, setzen wir uns für eine Minderung der Emissionen ein. Wir arbeiten daran, das schädliche Anteile von Kerosin (Schwefel und aromatische Kohlenwasserstoffe) reduziert werden. Dem Kerosin müssen außerdem nach einem Beschluss der EU zunehmend neuartige, weniger schädliche Treibstoffe beigemengt werden. Für eine ehrgeizige Ausgestaltung dieser Beimengung haben wir gekämpft und setzen uns für weitere Verbesserungen ein. Es wäre außerdem wünschenswert, dass Flugbenzin, wie Benzin im Straßenverkehr, bleifrei wird.
Hoffnungen liegen auch auf elektrisch betriebenen sog. Lufttaxis, die kurz vor der Zulassung stehen. Sie können einen Teil der Hubschrauberflüge ersetzen und verursachen im Betrieb keine Luftschadstoffe und Treibhausgase.
Liebe Grüße
Team Dröge