Frage an Karl Theodor von und zu Guttenberg von Daniel R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Guttenberg, ich habe nach einer handwerklichen Ausbildung eine Weiterbildung zum Lebensmitteltechniker gemacht. Dafür habe ich für die KfW Meisterbafög erhalten, das ich auch zurückzahlen muss. Seit kurzem kann man jetzt auch in Bayern ohne Abitur als Techniker ein Studium aufnehmen, was ich auch getan habe. Ich erhalte Bafög, der Darlehensbetrag auf 10.000 Euro gekappt. Weil ich aber auf meiner Vorbildung bereits ein Bildungsdarlehen habe, habe ich - wenn ich fertig bin - fast 20.000 Euro Schulden zum Bezahlen. Ich weiß, dass das zwei verschiedene Töpfe sind, aber im Sinne einer guten Ausbildung von jungen Menschen muss man einen Weg finden, um das zusammenzuführen. Sonst werden Techniker und Meister schon aus finanziellen Gründen kaum ein Studium aufnehmen können und von einer "Gleichbehandlung" der handwerklichen bzw. gewerblichen Ausbildung zur akademischen kann keine Rede sein.
Sie sind Bundestagsabgeordneter und auch Generalsekretär der CSU, deshalb sitzen Sie an einer Schnittstelle und ich möchte gerne wissen, ob über eine Änderung bzw. Verbesserung für studierende Meister und Techniker nachgedacht wird.
Freundlichen Gruss, Daniel Rackl
Freundlichen Gruß, Heidi Rackl
Sehr verehrte Frau Rackl,
Sehr geehrter Herr Rackl,
vielen Dank für Ihre Frage vom 30. Dezember 2008.
Bildung und Weiterbildung sind die wichtigsten Themen des 21. Jahrhunderts. Deshalb fördern wir berufliche Aufstiege genauso wie ein Studium. Gerade die finanzielle Unterstützung des Staates von Aufstiegsfortbildungen, Meister- und Technikerausbildungen stellt eine Gleichstellung der beruflichen mit der akademischen Bildung dar und bescheinigt die Gleichwertigkeit.
Bei einem Vergleich der Lebensläufe von Studenten mit Abitur und Studenten mit einer Meister-Ausbildung ist außerdem festzustellen, dass bei studierenden Meistern bereits eine Fördermaßnahme gegriffen hat. Der Meister erhält demnach "zwei" Förderungen, der Student mit Abitur "nur" eine. Diese Maßnahme der "doppelten Förderung" geht eigentlich über haushaltspolitische Grenzen hinaus. Dennoch ist uns Weiterbildung so wichtig, dass in einigen Fällen sowohl Ausbildung als auch Studium gefördert werden - wenn auch aus verschiedenen Töpfen.
Bitte bedenken Sie auch, dass ein Akademiker, der einen MBA-Studiengang zur Fortbildung machen möchte, dies gänzlich aus eigener Tasche finanzieren muss.
Ein Handlungsbedarf ist für mich daher nicht zwingend erkennbar.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg, MdB
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