Was meinen Sie zur Corona-Politik, wie es bisher war? Was ist Ihre Meinung zu den Corona-Maßnahmen? Und, zu den Lockdowns? Wurde aus Ihrer Sicht seit Februar/März 2020 zu sehr auf Corona geschaut?
Sehr geehrter Herr Harter,
fanden Sie den bisherigen Kurs und den Umgang mit Corona eher verhältnismäßig, oder doch zu lasch, oder ging es Ihnen irgendwie zu weit?
Was hätte man aus Ihrer Sicht, bzw. aus Sicht der Partei für Gesundheitsforschung besser machen sollen?
Auf Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen!
Sehr geehrter Herr Ernest G.,
vielen Dank für Ihre Fragen.
Grundsätzlich müssen wir mehr präventiv gegen mögliche Pandemien vorgehen, indem wir deutlich stärker in die Gesundheitsforschung investieren, was Aufgrund von Kurzsichtigkeit vor der Pandemie nicht geschehen war. Es war mit einem pandemischen Virenausbruch zu rechnen, was uns nun die Corona-Pandemie mit deren katastrophalen Folgen zeigt.
Ich fand die Reaktion der Bundesregierung anfänglich auf die Corona - Krise mit scharfen Lockdowns zu reagieren sehr angemessen, um viele Todesfälle zu verhindert, haben viele Politiker sehr gut und vorbildhaft mit Virologen zusammengearbeitet.
Sehr enttäuscht war ich, als zum Anfang des chinesischen Pandemiebeginns unsere forschenden Wissenschaftler und besten Experten (Virologen) nicht dort vor Ort zur Mithilfe und zur weiteren Verhinderung der Ausbreitung eingeladen wurden. Der dadurch entstandene weltweite Schaden und das Leid sind enorm. Daher möchte ich in der Außenpolitik international mit allen Ländern, auch insbesondere mit den Chinesen und den Amerikanern zusammenarbeiten, damit wir die nächsten Krisen schon von Beginn an, gemeinsam auf freundschaftlicher Basis, im Keim ersticken und Pandemien auch unabhängig von der WHO zum Wohle aller professionell verhindern.
Persönlich hätte ich zu Beginn einen enormen Druck auf die chinesische Regierung ausgeübt, um gemeinsam das Virenproblem zu lösen und leider hatte sich die Bundesregierung zu sehr auf die Aussagen der WHO verlassen.
Dagegen waren die schnellen Investitionen in die Impfungen angemessen, nur wir hätten auch noch mehr Institute im Wettlauf um den besten Impfstoff mit Geld unterstützen sollen, denn letztendlich profitieren wir alle von den besten Impfstoffen. Nach meiner Auffassung müssen wir noch weiterhin hoch qualitative Impfstoffe entwickeln, und es liegt in der Verantwortung der Bundesregierung zügig zu handeln.
Anschließend kam es zu voreiligen Öffnungsschritten und zu dieser dramatischen Entwicklung. Die damit einhergehenden Todeszahlen schnellten hoch. Es hätten viel striktere Maßnahmen verhängt werden sollen, um mehr Todesfälle zu vermeiden, denn erst mit den Impfungen können die Beschränkungen wirklich wieder schrittweise aufgehoben werden.
Grundsätzliche Maßnahmen, die eine schnellere und eine zügigere Ideenumsetzung ermöglichen, um insbesondere primär die Primärinfektionen durch Innovationen zu verhindern, wurden nicht genügend umgesetzt.
Bei der Impfstoffentwicklung und der Verimpfung sind leider nur schleppende europäische Kooperationen erfolgt.
Persönlich wären durch mich noch zusätzliche Maßnahmen erfolgt:
Reisen in „HOT-SPOT Gebiete“ oder Gebiete mit geballtem Tourismus stärker zu beschränken wurde nicht genügend umgesetzt. Zusätzliche Kontrollen gegen Maskenmuffel und auch mehr Testpflicht wären sinnvoll gewesen.
Jedem Bürger seine eigene Maske in der Anfangsphase per Post mit Informationsmaterial zu Corona - Infektionen zu schicken, wurde verpasst. Mit der postalischen Aufforderungspflicht die Hygieneregeln und die Impfungen wahrzunehmen, wären mehr Bürger erreicht worden und wir würden jetzt schon mit einer höheren Impfquote viel vertrauensvoller in die nächsten Monate blicken.
Aus meiner Sicht wäre ein zügiges Investment an Schulen, an Berufsschulen und an Universitäten zur Digitalisierung unter anderen auch sehr sinnvoll gewesen, aber es blieb aus. Zusätzlich und zügig verarmte und arme Schüler im Homeoffice schneller finanzielle Unterstützung der Bundesregierung für den Kauf eines Laptops bzw. Computers zu unterstützen, wäre aus meiner Sicht eine wichtige Maßnahme gewesen.
In Pandemien ist besonders die Gesundheit der Menschen gefährdet, die in großen Familien in zu engem Wohnraum leben, die von Armut bedroht sind oder in Armut leben. Hier hätte ich mir mehr Solidarität mit ausgeklügelten Maßnahmen gewünscht.
Alte Menschen, insbesondre die auch schon unter Alterskrankheiten leiden, mehr durch Kampagnen aufzuklären und Maßnahmen mit vorbeugenden Mitteln für ein besseres Immunsystem zu stärken sowie präventiv Präparate auch mit verordneten Mitteln gegen die Morbidität zu versorgen, beugt präventiv schwere und tödliche Infektionsverläufe vor.
Wir Politiker müssen den Bürgern das Rüstzeug geben, um sich gegen Gefahren, die beispielsweise von Viren ausgehen, besser schützen zu können. Denn uneingeschränkte Gesundheit ist unser höchstes Gut. Dafür möchte ich für alle Bürger kämpfen.
Vielen Dank.
Liebe Grüße
Karl-Friedrich Harter