Frage an Kai Rebmann von Andreas S. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrter Herr Rebmann,
wie Sie ja wissen, wurde die CDU nach dem zweiten Weltkrieg ganz bewusst als Zusammenschluss evangelischer und katholischer Christen gegründet. Man wollte eine Lehre ziehen aus dem Versagen der demokratischen Parteien in der Weimarer Republik. Damals hatten mit dem Christlichen Volksdienst (evangelisch) und der Zentrumspartei (katholisch) verschiedene christliche Parteien gegeneinander kandidiert und die Regierungsbildung erschwert.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass die Menschen - auch die übergrosse Mehrheit der Christen - es nicht gutheissen, dass nun wieder konfessionell geprägte christliche Kleinparteien um ihre Gunst buhlen. Die PBC bezeichnet sich zwar als überkonfessionell, ist aber doch eine deutlich evangelisch, um nicht zu sagen charismatisch-evangelikal geprägte Partei. Seit nunmehr zwanzig Jahren ist es ihr nicht gelungen, auch nur in den Genuss der Wahlkampfkostenerstattung zu gelangen. Bei der jetzigen Bundestagswahl gelang es der PBC nur noch in wenigen Bundesländern, überhaupt zur Wahl zugelassen zu werden.
Offenbar möchten die Leute, dass wir Christen keine neuen christlichen Kleinparteien aufbauen, sondern dass wir den zugegebenermassen schwierigen Weg gehen, für unsere christlichen Überzeugungen in CDU und CSU einzutreten.
Was sagen Sie dazu? Welche persönliche Motivation haben Sie für Ihr Engagement in der PBC? Glauben Sie wirklich, dass die PBC in Zukunft Zuwächse haben wird?
Mit freundlichen Grüssen,
Ihr Andreas Schönberger.
Sehr geehrter Herr Schönberger,
vielen Dank für Ihre Anfrage. In der Tat ist es so, dass mich diese Frage in dieser oder ähnlicher Form immer wieder erreicht. Auch zuletzt während des Europawahlkampfs wollten einige Mitbürgerinnen und Mitbürger wissen, weshalb sich entschiedene Christen lieber in einer eigenen Kleinpartei engagieren anstatt sich der bestehenden CDU anzuschließen und dort ihre Mehrheiten zu suchen. Warum ich mich in der PBC besser aufgehoben sehe und warum die Existenz der PBC aus meiner Sicht unverzichtbar ist, möchte ich Ihnen im Folgenden verdeutlichen.
So lobenswert die Motive für die Gründung bzw. den Zusammenschluss der CDU nach dem Zweiten Weltkrieg auch gewesen sein mögen, so wenig ist davon rund 60 Jahre später noch übriggeblieben. Die CDU unterliegt meiner Meinung nach einem immer weiter fortschreitenden Prozess des Verwässerung und verabschiedet sich dort von ihren christlichen werden, wo es beginnt, in größerem Umfang Wählerstimmen zu kosten. Als Beispiel möchte den unsäglichen § 218a StGB bemühen, der die Abtreibung bzw. den Mord im Mutterleib bis zur 12. Schwangerschaftswoche erlaubt und zu dessen Formulierung die CDU in den 1990er-Jahren ihre Zustimmung erteilt hat. Hier werden Geschenke Gottes, die der HERR uns Menschen anvertrauen möchte, jährlich zu Hunderttausenden abgewiesen. Ein solches Verhalten wird für eine Gesellschaft bzw. ein Volk nicht ohne Folgen bleiben, wie sich am Beispiel Deutschland schon heute zeigt. Weitere Beispiele dieser Art, wo die CDU sich von ihren ursprünglichsten Ziele abwendet, könnten genannt werden, würden hier aber wohl den Rahmen sprengen.
Die PBC versteht sich grundsätzlich ebenfalls als überkonfessionelle Partei, auch wenn es sicherlich richtig ist, dass evangelische Christen offensichtlich eher den Weg zur PBC finden. Ich bin tatsächlich der Meinung, dass es der PBC in Zukunft gelingen kann, auch bei den Wahlergebnissen etwas zuzulegen. Gerade in meinem Wahlkreis konnte sich die PBC in den vergangenen Jahren bereits steigern, in einigen Gemeinden sogar recht deutlich. Genau aus diesen Erfahrungen, die ich vor allem auch während des Europawahlkampfes bei verschiedenen Gelegenheiten sammeln konnte, schöpfe ich meine Motivation für mein politisches Engagement zugunsten der PBC. Die Gespräche mit den Mitbürgerinnen und Mitbürgern sind überwiegend positiver Natur, so dass die PBC im Enzkreis sehr wohl eine Zukunft haben dürfte. Überall dort wo die PBC aktive Mitglieder hat, die bereit sind, sich persönlich in die Politik vor Ort einzubringen, können sicherlich zufriedenstellende Ergebnisse erreicht werden. Leider ist dies bundesweit gesehen noch nicht überall der Fall. Es muss für die PBC darum gehen, überzeugte Christen verstärkt zu mobilisieren, da die Inhalte der PBC meines Erachtens alternativlos sind und auch von CDU/CSU zumindest nicht in dieser Klarheit und Kompromisslosigkeit vertreten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Kai Rebmann