Frage an Kai Lanio von Astrid T. bezüglich Soziale Sicherung
In einen Ihrer Web-Seiten war unter anderem zu lesen, dass sie sich auch für soziale Gerechtigkeit einsetzen wollen. Der Begriff der "sozialen Gerechtigkeit" ist vielschichtig.
Was meinen Sie damit, wenn sie bei Ihrer Kandidatenvorstellung schreiben, dass Ihnen u.a. "Soziale Gerechtigkeit" wichtig ist.
Wichtig im Bezug darauf, dass Ihnen soziale Gerechtigkeit "nur" wichtig ist und dies dann als Worthülse so stehen bleibt oder so wichtig, dass noch mehr dafür getan werden muss?
Unser soziales Netz, dass uns bislang gehalten hat, bekommt immer größere Löcher, sodass Bürger oftmals nicht mehr von diesem Netz getragen werden können. Betroffen sind hier u.a. die Senioren, die ihr ganzes Leben gearbeitet haben und nach ihrer Rente mitunter in die Altersarmut fallen.
Bitte präsisieren Sie meine Frage, was Sie unter "soziale Gerechtigkeit" verstehen und wie sie dies verwirklichen möchten.
Sehr geehrte Frau Ton,
ich bin Ihrer Meinung, dass das Thema soziale Gerechtigkeit ein Wichtiges und Vielschichtiges ist. Und es ist viel mehr als eine Worthülse; auch wenn es leider gern als solche missbraucht wird.
Im Grunde geht es um Gerechtigkeit.
Die Einführung der Minijobs, der Aufstockerlöhne und daraus folgend auch die "Mini Renten" führen in meinen Augen immer weiter zu einer Trennung der Gesellschaft in die Schicht, die alles hat und die, die Nichts hat.
Das soziale Netz ist als Investition der Habenden in sozialem Frieden zu sehen.
Wir haben in den letzten Jahren die Leistungsträger dieser Gesellschaft sehr von dieser Investitionslast befreit.
Das muss angegangen werden.
Das Konzept eines vernünftig ausgelegten bedingungslosen Grundeinkommens und - in der Übergangszeit - vernünftiger Mindestlöhne würde unsere Gesellschaft massiv verändern. Gerade die Schwachen in unserer Gesellschaft würden dadurch stark gewinnen, was zu mehr Gerechtigkeit führt.
Hungerlöhne oder auch Hungerrenten haben in einem so reichen Land wie Deutschland keinen Platz!