Kai Koeser im Gespräch mit Kindern
Kai Koeser
SPD
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Frage von Mark P. •

Kennen Sie die Ergebnisse des ZDF Politbarometers zum Thema "Gendergerechte Sprache" und welche persönlichen Schlüsse ziehen Sie daraus für Ihre (zukünftige) politische Arbeit?

Sehr geehrter Herr Koeser,

die Umfrageergebnisse, auf die sich meine Frage bezieht, finden Sie hier:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-corona-impfpflicht-kanzlerkandidaten-100.html?slide=1626375458070

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-corona-impfpflicht-kanzlerkandidaten-100.html?slide=1626374938965

(Die Slides finden Sie etwas weiter unten auf der Seite.)

Mit freundlichem Gruß,

M. Prott

Kai Koeser im Gespräch mit Kindern
Antwort von
SPD

Vielen Dank für Ihre Frage zu diesem hochsensiblen Thema, Herr Prott.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Sprache ein machtvolles Instrument ist. Das müssen wir uns immer wieder bewusst machen. Mit Sprache, mit unbewussten oder bewusst gewählten Formulierungen schaffen wir Bilder, dazu gehören auch Bilder von Rollen- und Geschlechterklischees. Darum halte ich es für sehr wichtig, dass wir eine möglichst geschlechtergerechte Sprache benutzen. Laut der aktuellen Umfrage sagen ja auch 51 der Befragten, dass sie die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache durchaus wichtig finden. Lediglich das gesprochene Trennungszeichen in z.B.: "Sehr geehrte Zuschauer:innen,,,," stößt auf weitgehende Ablehnung. 

Persönlich ziehe auch ich neutrale Formulierungen vor wie Menschen, Personen, Beteiligte, Beschäftigte, Angestellte, Belegschaft, Erwerbstätige, Betroffene, Fachkräfte, Lehrkräfte usw. oder verwende regelmäßig die Bezeichnung, die nicht dem gängigen Rollenbild entspricht: Polizistin, Krankenpfleger, Erzieher, Tischlerin oder Geschäftsführerin. Aber immer gelingt mir auch das nicht. 

Sprache ist am Ende aber nur ein Instrument für mehr Gleichberechtigung. Wenn wir eine wirkliche Chancengleichheit der Geschlechter erreichen wollen müssen wir unter anderem:

  • den Lohnunterschied auf genau 0 reduzieren
  • für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sorgen
  • die Sozialberufe besser entlohnen
  • für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik und Wirtschaft sorgen
  • Frauen und sexuelle Minderheiten wirksam vor Gewalt schützen und das Transsexuellengesetz reformieren

Ich würde mir wünschen, dass über diese Themen mit der gleichen Kraft gestritten würden, wie über das Binnen-I in den Fernsehnachrichten. Ich jedenfalls werde auf diese Probleme den Fokus meiner politischen Arbeit legen.