Frage an Kai Grünler von Jens Veit G. bezüglich Finanzen
Sehr geehrter Herr Grünler,
das heutige Geldsystem führt m.E. zu allen Krisen und Problemen auf dieser Welt (ausgenommen persönliche Krisen, die Menschen nun mal so haben).
Wie fast jeder schon einmal von seinen Vorfahren erfahren hat: Geld regiert die Welt. Es folgt logisch daraus: Wer das Geld regiert, regiert die Welt!
Im Dezember diesen Jahres jährt sich zum 100. mal die Gründung einer Institution, die seitdem die Welt in ihren Krallen hält. Wissen Sie, welche ich meine?
Als Politiker kann man am Ende nur durch die Verteilung des erarbeiteten Reichtums der Gesellschaft auf die unterschiedlichen Aufgaben und Bereiche wirksame Politik machen. Immer geht es um Geld. Es ist natürlich naheliegend von Politikern zu fordern, daß sie zu diesem Gebiet nicht nur rudimentäre Kenntnisse haben.
Wissen Sie, wie Geld erschaffen wird („auf die Welt kommt“) und das Geldsystem an sich funktioniert (Institutionen und private Unternehmen der Finanzwirtschaft)? Haben Sie sich damit intensiv befaßt?
Sind Sie mit mir einer Meinung, daß wir ein Schuldgeldsystem haben, in dem jedem Geldguthaben auch eine Schuld (in der Regel Kredit) gegenübersteht? Wenn Schulden also komplett zurückgezahlt werden würden, das ganze Geld verschwindet? Ja sogar ein Minussaldo entsteht, da die Zinsen bei der Geldschöpfung nicht berücksichtigt sind?
Sind Sie mit mir einer Meinung, daß der Zinseszins eine Exponentialfunktion darstellt und notwendigerweise zu einer krebsartigen Entwicklung führen muß, weshalb JEDES Zinsgeldsystem bisher gescheitert ist?
Sind Sie mit mir einer Meinung, daß Banken gar nicht Kundeneinlagen weiterverleihen, sondern hauptsächlich Kredite aus dem NICHTS erschaffen, also einfach durch Buchungen im Computer herstellen, und für NICHTS natürlich außerordentlich hohe Zinsen einfordern?
Wissen Sie, daß deshalb die „Finanzkrise“ überhaupt nicht ausgestanden ist, sondern erst noch richtig losgehen wird?
Vielen Dank für Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Jens Veit Günther
Sehr geehrter Herr Günther,
gerne antworte ich auf Ihre Fragen:
1. 100 Jahre Finanzinstitut:
Meine Recherche hat mich zur Federal Reserve Bank der USA gebracht.
2. Finanzsystem:
Meine persönlichen Schwerpunkte liegen wo anders. Nein, ich habe mich nicht intensiv damit befasst, die Notwendigkeit gab es bislang nicht bei mir.
3. Schuldengeldsystem:
Nein, ich bin nicht Ihrer Meinung.
4. Zinsgeldsystem:
Nein, auch hier bin ich nicht Ihrer Meinung.
5. Banken:
Wie die Geschäftsmodelle einzelner Finanzinstitute aussehen, entzieht sich meiner Kenntnis. Ganz ehrlich, das dürfte wirklich nur Finanzberufler brennend interessieren, deshalb habe ich mich als Nichtfinanzberufler noch nie damit näher befasst.
6. Finanzkrise:
Nein, woher soll ich das wissen? Ich bin kein Mitglied des Bundestages bis jetzt. Ich kann aber aufgrund der mir vorliegenden Informationen aus den Medien (nicht Ihre) selbst eine Meinung zusammenreimen und glaube auch, dass die Finanzkrise noch nicht ausgestanden ist.
Viele Grüße,
Kai Grünler