Kai Boeddinghaus
DIE LINKE
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Frage von Monika F. •

Frage an Kai Boeddinghaus von Monika F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Hallo Herr Boeddinghaus, ich habe gleich mehrere Fragen:

a) ich lehne Waffenlieferungen, egal wohin, grundsätzlich ab, stimmen Sie mir zu und werden Sie sich dafür einsetzen
b) unsere Sprache ist oft so militarisch geprägt, z.B. "schlug ein wie eine Bombe" usw. und ist immer noch männlich dominiert, obwohl das Gesetz eine weibliche und männliche Schreibweise zwingend vorschreibt wird das oft übergangen, ich denke da an die hiesige Presse, die um "Leserbriefe" bittet und die sich bei den "lieben Lesern" entschuldigt, würden Sie da endlich etwas dagegen unternehmen
c) wir sind uns sicher einig, dass die Beschäftigung von Familienangehörigen in den Abgeordnetenbüros verboten werden sollte, oder, sehen Sie das anders
d) "der" gläserene Abgeordnete, es gibt hoffentlich auch "die" gläserne Abgeordnete war mal ein guter Spruch, was wurde daraus bei Ihrer Partei
e) mit welcher anderen Partei könnten Sie, bzw. Ihre Partei sich eine Koalition auf jeden Fall und auf gar keinen Fall vorstellen
f) wie stehen Sie "zu mehr Demokratie wagen", würden Sie sich für mehr Bürgerinnen/Bürgerbeteiligung einsetzen und was verstehen Sie bzw. Ihre Partei darunter?

Danke für die Beantwortung und mit freundlichem Gruß Monika Frank

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Frank,

danke für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte.

Keine Waffenexporte. Das gilt auch und erst in einer Stadt wie Kassel, die von Rüstungsexporten profitiert. Denn es ist ja einfach, wenn man auch vor Ort nichts dafür tun muss, sich allgemein dazu zu bekennen. Wir in Kassel haben hier besondere Verantwortung. Die Fraktion der Kasseler Linken hatte deswegen den Antrag "Keine Rüstungsexporte aus Kassel" in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Der wurde leider von FDPCDUSPD (bis auf 2 Personen) abgelehnt. Im Hinblick auf die Sprache haben Sie Recht. Und ich befürchte, dass mir solche Vokablen auch immer noch dazwischen rutschen. Ich glaube, dass hier vor allem das persönliche Beispiel - auch als Vorbild für die Kinder - wichtig ist. Hinsichtlich gesetzlicher Regelungen bin ich ein bisschen skeptisch, weil Kultur eher eine Frage von Bildung als von Zwang ist. Gelegentlich die Familie im Büro zu sehen isr was Feines. Aber eben nur auf Besuch. Punkt. Keine Kompromisse.
Ich kandidiere als Parteiloser für DIE LINKE. Nach meiner Kenntnis veröffentlichen alle linken Mandatsträger ihre Einkünfte. Es hat aus der BUndestagsfraktion etliche Initiativen gegeben, die aber keine Mehrheit fanden, weil besonders FDP und CDU aber auch Teile der SPD an Transparenz kein Interesse haben. Ich finde diese Koalitionsspekulationen meistens unpolitisch und langweilig. Mich überzeugt die Aussage, die von vielen in der LINKEN mitgetragen wird, "Alle wollen regieren, wir wollen verändern". Ich habe gelernt, dass man auch aus einer konstruktiven Opposition sehr viel verändern kann. Überhaupt finde ich, dass die Unverzichtbarkeit von Opposition in unserem Land nicht ausreichend gewürdigt wird. Ich habe aber auch nichts dagegen , mit GRÜNEN und SPD darüber zu verhandeln, in welcher Reihenfolge die Wahlversprechen umgesetzt werden, anstatt zuzuschauen, wie die anderen darüber reden, welche Versprechen alle nicht erfüllt werden. Ich sehe mit CDU und FDP keine ausreichenden Schnittmengen. Tatsächlich stimme ich in der Stadtverordnetenversammlung oft genug mit CDU und FDP gemeinsam ab. Da bin ich am Thema orientiert, nicht an der Partei. Ich habe mich sehr für eine stärkere Beteiligung der Menschen zwischen den Wahlen eingesetzt. Das muss leichter werden. Das muss mehr Anerkennung und Unterstützung erfahren. Dazu gehört für mich ausdrücklich auch, Menschen unabhängig von ihrer Nationalität die Möglichkeit zur Mitbestimmung, ob bei Wahlen oder Bürgerentscheiden, zu geben.

Mit freundlichen Grüßen

kai boeddinghaus