Frage an Jurij Dörnhöfer von Lukas L. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Lauber!

Leider ist Ihre Frage unter Hunderten anderen untergegangen. Deshalb erst jetzt die Antwort: Amigo bedeutet (nicht nur) in spanisch sprechenden Ländern so etwas Ähnliches wie bei uns Freund bzw. auf Bayerisch: Spezi. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Max Streibl war der Vorteilsannahme, also der versuchten passiven Bestechung beschuldigt worden, weil ihm von Unternehmens- bzw. Interessensverbänden unter anderem Luxusreisen und sonstige Luxusgüter finanziert oder geschenkt wurden, natürlich nicht, weil er denen so sympathisch war, sondern weil man Einfluss auf seine Poltik nehmen wollte oder schon genommen hatte. In seiner Antwort auf die entsprechenden Vorwürfe wies er diese weit von sich, er bezeichnete diese seine "Gesprächspartner" als seine persönlichen "Amigos", also seine Spezln. Dann wurde daraus das geflügelte Wort von der "Amigoaffäre". (Bitte Näheres über Wikipedia nachschlagen!) Und dieses Wort hat also in keinster Weise eine fremdenfeindliche Bedeutung, sondern es ist eigentlich gemeint: Amigofrei = nicht bestechbar, nicht mit Geld oder irgendwelchen Vorteilen beeinflussbar.

Wahrscheinlich sind Sie noch jüngeren Alters, jedem über ca. 40 in Bayern ist die "Amigoaffäre" ein fester Begriff. Die Linkspartei hätte den Befriff vielleicht doch etwas erklären sollen...

Freundliche Grüße, Jurij Johannes Dörnhöfer