Portrait Julia Sahi
Julia Sahi
SPD
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Frage von Ana R. •

Was sind Ihre konkreten Vorhaben, um die allgemeine Barrierefreiheit zu verbessern, sowie die Möglichkeiten der sozialen Teilhabe für arme, erkrankte oder behinderte Menschen?

Liebe Frau Sahi,

ich bin selbst Betroffene in mehrerer Hinsicht (Schwerbehinderung, niedriges Einkommen, Pflegegrad II) und stoße immer wieder an Barrieren, da der Zugang zu sozialer Teilhabe, aber auch Beratungen zu Möglichkeiten der Hilfe, schlecht aufgestellt sind. Allein um eine Alltagshilfe zu bekommen, die mich im Haushalt entlastet, haben meine Eingliederungshilfe und ich über 4 Jahre gesucht (und wurden von entsprechenden Firmen und Pflegediensten teils auf übergriffigste, herablassenste Art behandelt). Davon, dass ich an Veranstaltungen teilnehmen könnte, ganz zu schweigen.

Mich beschäftigt das sehr. Man fühlt sich oft so vollkommen überfordert und hilflos und kämpft gegen Mühlen.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau R.

herzlichen Dank für Ihre Mail und dass Sie sich mit Ihren Anliegen an mich wenden. Ich bedaure sehr, dass Ihnen Hürden begegnen und Sie eine unangemessene Behandlung erfahren haben. Bitte lassen Sie den Kopf nicht hängen und geben Sie nicht auf. Wenn ich in den Landtag gewählt werde, lade ich Sie herzlich zu einem Gespräch ein. Ich biete an, die Vorgänge durchzugehen, gegenüber anderen Stellen zu vermitteln oder gemeinsam Möglichkeiten zur konkreten Verbesserung Ihrer Situation zu suchen und zu finden.

Zu Ihren Fragen: 

Wir als SPD Brandenburg wollen “dass Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen teilhaben. Dazu gilt es, die Inklusion und Behindertenpolitik in allen Bereichen zu fördern. Dafür bleibt auch weiterhin die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention unsere Richtschnur. Wir werden die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes weiterhin kritisch konstruktiv begleiten. Wir unterstützen die Arbeit der Landesbehindertenbeauftragten sowie der kommunalen Beauftragten für Menschen mit Behinderung.” SPD-Regierungsprogramm

Das „Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ (kurz UN-Behindertenrechtskonvention/UN-BRK) wurde 2006 angenommen. Es trat 2009 in Deutschland in Kraft. Dabei schafft „die UN-BRK (…) keine Sonderrechte, sondern konkretisiert und spezifiziert die universellen Menschenrechte aus der Perspektive der Menschen mit Behinderungen vor dem Hintergrund ihrer Lebenslagen, die im Menschenrechtsschutz Beachtung finden müssen“  Bundesbeauftragter f. Menschen m. Behinderung 

Aus meiner bisherigen Arbeit weiß ich, dass sich Theorie und Praxis hier sehr unterscheiden und dass Behördenhandeln alles andere als emphatisch sein kann. Auf kommunaler Ebene habe ich mich in Gesprächen mit Beiräten, Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen für mehr Teilhabe eingesetzt und mich für barrierefreie/s Spielplätze, Wohnen und öffentliche Gebäude oder Verkehrswege engagiert. Ich habe auch international die Rechte von Menschen mit Behinderung unterstützt.

Wir brauchen Bildung und ein breites Bewusstsein für die Situation von Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen. Wir sollten immer wieder auch den Gewinn betonen, den eine diskriminierungsfreie Umgebung für die Allgemeinheit mit sich bringt. Schließlich wird ein großer Teil aller Behinderungen im Laufe des Lebens erworben. Auch Krankheit oder Armut können uns ereilen. Die Frage der Teilhabe sollte daher im Interesse aller sein.

Ich würde mich sehr freuen, Ihnen nach der Wahl persönlich zu begegnen. 
Sie erreichen mich unter termin@julia-sahi.de .

Mit freundlichen Grüßen 

Julia Sahi

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