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Julia Klöckner
CDU
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Frage von Siegfried P. •

Frage an Julia Klöckner von Siegfried P. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Sehr geehrte Frau Klöckner,

wenn ich die Reaktion der CDU auf die so genannte "Plagiatsaffäre" richtig verstehe, so ist Ihre Partei der Ansicht, dass das Kopieren von Textstellen in größerem Umfang, d.h. das Plagiarisieren und somit das Erschleichen eines akademischen Titels nicht sonderlich schlimm ist. Daher meine Fragen:

1. Glauben Sie, dass das Verhalten Herrn zu Guttenbergs und die Reaktion der CDU in konservativen Kreisen, in Kreisen des Bildungsbürgertums und in der Wissenschaft auf Verständnis stößt?

2. Ausgehend von Ihrer Position zur Angelegenheit, welchen Stellenwert hat in der CDU Rheinland-Pfalz künftig ein Doktortitel und werden Sie als etwaige Ministerpräsidentin das Zitieren ohne Angabe der Quellen an rheinland-pfälzischen Universitäten künftig erlauben?

2. Inwiefern denken Sie, dass Ihre Solidaritätserklärung an Herrn zu Guttenberg Schülern und Studenten das Signal gibt, dass es nicht sonderlich schlimm ist, auf unehrlichem Weg Prüfungen und Leistungen zu absolvieren?

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Petersson,

haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift. Demokratie lebt davon, dass sich engagierte Bürgerinnen und Bürger konstruktiv in politische Debatten einmischen. Deshalb freue ich mich über Ihren - wenn auch kritischen - Beitrag.

Das große Medienereignis und der Rücktritt zu Guttenbergs haben sicherlich auch innerhalb der CDU die Gemüter erregt und zu kontroversen Diskussionen geführt. Eines steht dabei fest: Viele in der Union - und auch ich - bedauern mit Karl-Theodor zu Guttenberg einen sehr fähigen und sehr anerkannten Minister zu verlieren.

Niemand will ernsthaft bestreiten, dass zu Guttenberg sowohl als Wirtschafts- und auch als Verteidigungsminister eine sehr gute Arbeit geleistet hat. In seiner Zeit als Wirtschaftsminister hat er in der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise nach dem Krieg entschlossen und weitsichtig gehandelt. Mit der Bundeswehrreform hat er sich einem drängenden Problem und einer unbequemen Herausforderung angenommen.

Zu Guttenberg selbst sagt, dass er einen großen Fehler gemacht hat. Zu seinem Fehlverhallten vor einigen Jahren steht er und hat daraus die Konsequenzen gezogen.

Ohne Zweifel bleibt zu Guttenberg eine große Persönlichkeit, die herausragende Akzente gesetzt hat, und mit einem unangepassten sowie unverwechselbaren Politikstil einen großen Rückhalt in der Bevölkerung findet.

Ich würde mich freuen wenn Sie die politischen Entwicklungen weiterhin so aktiv begleiten.

Herzliche Grüße

Julia Klöckner

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