Frage an Julia Klöckner von Stefan K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Klöckner,
mehr als zwei Drittel der jungen Familien wollen eine starke finanzielle Unterstützung für ihren Nachwuchs und keine staatliche Fremdbetreuung.
Wird die CDU nach der Bundestagswahl sich weg von ihrer Fixiertheit auf die Fremdbetreuung von kleinen Kindern hin zur starken finanziellen Förderung von Familien entwickeln?
Sehr geehrter Herr Knoll,
Danke für Ihre Frage zur Familienpolitik. Die CDU ist keinesfalls "fixiert" auf die "Fremdbetreuung" von Kindern, wie Sie es nennen. Es ist gut, dass die Sorge um das Wohl der Familien, um das Wohl der Kinder und ihrer Eltern endlich zur Selbstverständlichkeit geworden sind in der öffentlichen Debatte, denn Kinder sind unsere Zukunft.
Dementsprechend hat die Politik in den vergangenen Jahren unter Familienministerin Ursula von der Leyen Schwerpunkte neu gesetzt und viel erreicht. Eines wurde hier besonders deutlich: Junge Familien - speziell Frauen - dürfen nicht vor die Entscheidung Familie oder Beruf gestellt werden. Der Ausbau von Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren war und ist daher ein besonderes Anliegen unserer Ministerin. Hierfür hat die Bundesregierung einen guten Weg eingeschlagen: 230.000 zusätzliche Plätze in Kindergärten, Krippen und in der Tagespflege entstehen bis 2010. Und: Die Qualität in der Betreuung wird steigen, sodass Kinder früh eine Förderung erhalten. Auch die Unternehmen sind gefragt, flexible Arbeitszeitmodelle und verstärkt betriebliche Kinderbetreuung anzubieten. Das bedeutet aber nicht, dass Eltern die Betreuungsmöglichkeiten auch nutzen müssen - es ist ihnen freigestellt, ob sie ihre Kinder zu Hause betreuen möchten in den ersten Jahren oder nicht. Die Realität zeigt aber, dass der Bedarf an Betreuung da ist. Und davor dürfen wir nicht die Augen verschließen.
Im Übrigen: Wer Kinder hat, bekommt die Unterstützung des Staates, ob Mutterschaftsgeld, Kindergeld, Elterngeld, Erziehungsgeld, Ehegattensplitting oder Kinderzuschlag - mit oder ohne Betreuung.
In diesem Sinne beste Grüße,
Julia Klöckner