Frage an Jürgen Krogmann von Dieter S. bezüglich Verkehr
Segr geehrte Herr Krogmann
Ein Visionär, ein Architekt ist in dem Glauben,eine Bahntrassenumgehung planen zu müssen. Das betrifft Oldenburg Neuenweege, Tweelbäke und den Stadt Westen von Oldenburg. Beide Ortsteile sind landwirtschaftlich geprägt und würden im Falle einer Zustimmung zerissen und Ländereien geteilt. Das kann und wird in Tweelbäke nicht hingenommen. Der Stadtteil wurde schon einmal gedrittelt durch den Autobahnbau. Eine erneute Teilung wird von den Bürgern nicht hingenommen. Wir werden das sehr genau beobachten und gegebenenfalls bei einer Komunalwahl das Kreuz an der für uns richtigen Stelle setzen.
Wie stehen Sie, Herr Krogmann, zu dieser Umgehungstrasse der Bahn AG?
Sehr geehrter Herr Schütte,
zunächst muss ich mich bei Ihnen für die späte Antwort entschuldigen. Da Ihre Anfrage während der Ferienzeit einging, konnte ich Sie nicht direkt beantworten.
Zu Ihrer Anfrage: Die Pläne des von Ihnen als "Visionär" bezeichneten Architekten kann ich konkret gar nicht bewerten, da ich sie nur aus der Presse kenne. Nach allem, was ich dort gesehen habe, gehe ich aber nicht davon aus, dass dies realisierbar ist und habe auch nicht erkennen können, wo hier konkrete Lösungsansätze für die Oldenburger Bahnprobleme liegen könnten.
Unabhängig davon bitte ich Sie als Bewohner des Oldenburger Umlandes um Verständnis für die Bahnanlieger in Oldenburg, die sich im Zusammenhang mit dem Jade-Weser-Port große Sorgen um ihre Nachtruhe und den Wert Ihrer Grundstücke machen. Ihnen ist, zumindest für die Strecke ab Hauptbahnhof bis Wilhelmshaven Lärmvorsorge zugesagt worden. Allerdings hat die CDU/FDP- Bundesregierung die entsprechenden Haushaltsmittel dafür nicht bereit gestellt. Im südlichen Teil Oldenburgs gibt es für die Bahnanlieger sogar nur die vage Hoffung auf Lärmsanierungsmittel. Weil es an der Bahnstrecke selbst nicht vorangeht, ist in den entsprechenden Bürgerinitiativen immer wieder auch die Möglichkeit einer Güterumgehungstrasse in der Diskussion. Der Rat der Stadt hat nun beschlossen, diese Frage im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu klären. Obgleich ich persönlich die Realisierbarkeit einer solchen Strecke immer skeptisch beurteilt habe, möchte ich die Ergebnisse dieser Studie zunächst abwarten. Sollte es dann Vorschläge geben, die das Umland betreffen, müssten diese mit den Landkreisen und Gemeinden des Umlandes besprochen werden und eine mögliche Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan sowie den Niedersächsischen Landesraumordnungsplan vorgenommen werden, was sowohl der Bund als auch das Land bisher ausgeschlossen haben. Die Stadt Oldenburg kann selbst ein solches Projekt auf dem Gebiet fremder Gebietskörperschaften nicht planen. Zudem müssten in dreistelliger Millionenhöhe Investitionsmittel vom Bund zur Verfügung gestellt werden.
Selbst wenn also die Machbarkeit des Projektes bestätigt würde, ist also nicht von einer kurzfristigen Umsetzung in wenigen Jahren auszugehen.
Die SPD in Oldenburg fordert deshalb die schnelle Umsetzung des zugesagten Lärmschutzes an der vorhandenen Bahnstrecke. So würden die Bürgerinnen und Bürger am schnellsten vor den Auswirkungen des zunehmenden Bahnverkehrs geschützt.
Ich hoffe, diese Auskunft hilft Ihnen, die Diskussion etwas besser einzuordnen.
Beste Grüsse!
Jürgen Krogmann