Portrait von Jürgen Klimke
Jürgen Klimke
CDU
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Jürgen Klimke zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Dr. Hans K. •

Frage an Jürgen Klimke von Dr. Hans K. bezüglich Bildung und Erziehung

1. Welche Bedeutung hat für Sie und Ihre Partei die Pflege und Förderung der deutschen Sprache als kulturpolitische Aufgabe?

2. Wollen Sie dafür eintreten, dass Gesetze, Verordnungen, offizielle Verlautbarungen und Bezeichnungen in gepflegtem, bürgernahem und verständlichem Deutsch formuliert werden?

3. Wollen Sie sich für eine aktive Sprachpolitik in den öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und Medien einsetzen (z.B. für ein Sprachgesetz nach französischem Vorbild)?

4. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Deutsch als Wissenschaftssprache fördern?

5. Für wie wichtig halten Sie gute Deutsch-Kenntnisse für die Integration von Einwanderern, vor allem im Blick auf die demografische Entwicklung und auf die mögliche Bildung von Parallelgesellschaften? Welche Maßnahmen befürworten Sie hier?

6. Wollen Sie sich dafür einsetzen, Deutsch als offizielle Landessprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz zu verankern?

7. Wie wollen Sie dazu beitragen, dass Deutsch im Rahmen der EU seiner Bedeutung gemäß gleichberechtigt als Arbeitssprache neben Englisch und Französisch benutzt wird?

Portrait von Jürgen Klimke
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Dr. Kaufmann,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage auf www.abgeordnetenwatch.de.

1. Welche Bedeutung hat für Sie und Ihre Partei die Pflege und Förderung der deutschen Sprache als kulturpolitische Aufgabe?

Die Pflege und Förderung der Deutschen Sprache hat für mich – wie auch für die CDU insgesamt – eine herausragende Bedeutung. Die deutsche Sprache ist ein wesentlicher Kulturträger unseres Staates, den wir selbstverständlich pflegen und fördern wollen.
Persönlich bin ich im Verein Deutsche Sprache e. V. als Mitglied engagiert, um die deutsche Sprache auch über meine politische Arbeit hinaus nach Kräften zu unterstützen.

2. Wollen Sie dafür eintreten, dass Gesetze, Verordnungen, offizielle Verlautbarungen und Bezeichnungen in gepflegtem, bürgernahem und verständlichem Deutsch formuliert werden?

Dafür setze ich mich schon jetzt ein. Ich versuche auch persönlich, alle unnötigen Fachformulierungen, Verkomplizierungen oder Anglizismen zu vermeiden. Mir ist es wichtig, dass auch politisch nicht versierte Menschen meine Sprache verstehen. Diesen Anspruch habe ich auch an Gesetzentwürfe, auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass es manchmal einen fachlichen Sprachgebrauch gibt, der schwer aufzubrechen ist. Gleichwohl brauchen wir verständlich formulierte und verstehbare Gesetze und Verordnungen. Das trägt auch zum Abbau der Politikverdrossenheit bei.

3. Wollen Sie sich für eine aktive Sprachpolitik in den öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und Medien einsetzen (z.B. für ein Sprachgesetz nach französischem Vorbild)?

Ich bin in dieser Frage etwas zerrissen. Ich glaube einerseits, dass ein solches Gesetz wie in Frankreich bei uns politisch nur sehr schwer durchsetzbar wäre. Andererseits ist es mir schon wichtig, dass deutsch nicht zu „denglisch“ wird und gerade von Personen die in der Öffentlichkeit stehen korrekt gesprochen wird. Eine Stärkung von deutschsprachiger Musik durch entsprechende Sendeanteile gehört für mich zumindest bei den Öffentlich-Rechtlichen Sendern zum Bildungsauftrag dazu. Wir sollten uns als Politik auf Bundes- und Landesebene dafür einsetzen, hier Verbesserungen herbeizuführen.

4. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie Deutsch als Wissenschaftssprache fördern?

Das ist aus meiner Sicht ein ganz wichtiges Anliegen. Die Fachpolitiker der Union haben zu diesem Thema eine Expertenanhörung durchgeführt. Ich gehe davon aus, das wir uns in der nächsten Legislaturperiode damit weiter beschäftigen werden. Konkrete Vorschläge, wie man Deutsch als Wissenschaftssprache stärken kann, werden in unserer Fraktion derzeit diskutiert.

5. Für wie wichtig halten Sie gute Deutsch-Kenntnisse für die Integration von Einwanderern, vor allem im Blick auf die demografische Entwicklung und auf die mögliche Bildung von Parallelgesellschaften? Welche Maßnahmen befürworten Sie hier?

Gute Deutschkenntnisse sind für die Integration von Einwanderern essentiell. Hier haben sich die Integrationskurse zum wichtigsten Instrument der Sprachförderung entwickelt. Durch stärkeres Fördern und Fordern wollen wir die Teilnahme weiter erhöhen. Bis 2010 sollen alle Kinder, die eingeschult werden, Deutsch sprechen können. Hier sind auch die Eltern gefordert, die selbst aktiv deutsch lernen sollten und einen früheren Kontakt zu Kindern mit deutscher Muttersprache herstellen sollten.

6. Wollen Sie sich dafür einsetzen, Deutsch als offizielle Landessprache der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz zu verankern?

Es gibt einen entsprechenden CDU-Parteitagsbeschluss dazu. Ich trete dafür ein, dass, sollte es eine Erweiterung des Grundgesetzes in anderen Bereichen (Kultur, Tierschutz o. ä.) geben, bei dieser Gelegenheit auch eine Verankerung der deutschen Sprache als offizielle Landessprache aufgenommen wird. Ich weiß aber, dass es in dieser Frage unterschiedliche Auffassungen gibt.

7. Wie wollen Sie dazu beitragen, dass Deutsch im Rahmen der EU seiner Bedeutung gemäß gleichberechtigt als Arbeitssprache neben Englisch und Französisch benutzt wird?

In dieser Frage habe ich mich bereits persönlich eingesetzt. Konkret ging es darum, dass wichtige EU-Dokumente nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Hier habe ich mit Bundestagspräsident Dr. Lammert Kontakt aufgenommen, der sich gegenüber der EU-Kommission erfolgreich für eine Änderung dieser Praxis eingesetzt hat. Mir ist aber bewusst, dass hier noch ein weiter Weg zu gehen ist. Deshalb hat das Thema Stärkung der deutschen Sprache in Europa und Beendigung ihrer faktischen Benachteiligung in den europäischen Institutionen auch Eingang in das CDU-Wahlprogramm gefunden. Für die Umsetzung werde ich mich aktiv einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Klimke