Frage an Jürgen Herrmann von Karl Josef F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Herrmann,
ich sehe Sie öfters in unserer Lokalzeitung wie Sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren.
Im vergangenen Sommer haben Sie in Ihrem Wahlkreis mehrfach Betriebe besucht, die Auszubildende eingestellt haben.
Ich frage Sie, was haben Sie persönlich dazu beigetragen, dass die Betriebe die Lehrstellen angeboten haben.
Auch heute stehen Sie wieder in der Zeitung mit Schülern, die ein Austauschjahr in den USA verbringen.
Ich kenne mindestens 10 Schüler aus meiner (und Ihrer Umgebung) die in den USA einen Schüleraustausch oder Erfahrungsjahr machen.
Warum haben Sie sich nicht auch mit denen abbilden lassen?
Ich glaube, das ist bei Ihnen nur reine Publicity.
Über Ihre eigentlichen Arbeiten im Parlament wird so gut wie gar nicht berichtet. Was machen Sie eigentlich in Berlin?
Welche Fortschritte haben Sie für Ihre Bürger im Wahlkreis erzielt?
Bitte mit der Antwort nicht so lange warten , wie bei denen zuvor.
Sehr geehrter Herr Flore,
danke für Ihre Email vom 31. Januar 2007.
Ihre Anfrage kann ich wie folgt beantworten:
1. Ich versuche seit vielen Jahren gute Kontakte zu unseren heimischen Gewerbebetrieben herzustellen bzw. zu intensivieren. Im vergangenen Sommer habe ich, wie Sie richtig anmerken, viele Betriebe aufgesucht und mich vor allem für Jugendliche eingesetzt, die bis dato keine Lehrstelle gefunden hatten. In einigen Fällen konnte ich sogar die Schaffung einiger zusätzlicher Ausbildungsstellen erwirken. In enger Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit konnten darüber hinaus Firmen gefunden werden, die auch nach Beginn des Ausbildungsjahres noch Jugendliche eingestellte haben.
2. Wie sie richtig erkannt haben, bin ich in der lokalen Presse mit Jugendlichen abgebildet worden, die ein Austauschjahr in den USA verbringen werden. Natürlich kann ich mich nicht mit jedem Schüler treffen, der die Chance zu einem Schüleraustausch erhält, zumal ich hierüber meist auch keine Kenntnis habe. Der Grund für diesen Presseartikel liegt darin begründet, dass es sich dabei um ein Austauschprogramm für Schülerinnen und Schüler sowie junge Berufstätige unter Mitwirkung des Deutschen Bundestages handelt. Als Parlamentsmitglied in meinem Wahlkreis betreue ich dieses Programm sehr engagiert und habe hier die Möglichkeit genutzt, jungen Menschen eine einmalige Erfahrung für ihr späteres Leben zu vermitteln. Dies betone ich insbesondere, da nicht alle Kollegen dies in ihrem Wahlkreisen anbieten. Daher hatte ich mich natürlich mit den ausgewählten Stipendiaten getroffen.
3. Als Mitglied des Deutschen Bundestages vertrete ich die Interessen der Bürger meines Wahlkreises. In Berlin arbeite ich in der regierenden CDU/CSU-Fraktion an vielen Gesetzgebungsverfahren mit, die unmittelbar alle Menschen in Höxter und Lippe betreffen. Darüber hinaus bin ich Mitglied des Verteidigungsausschusses und stellvertretendes Mitglied des Innenausschusses. Diese Arbeit erlaubt mir neben der Tätigkeit als stellvertretender verteidigungspolitischer Sprecher meiner Fraktion auch die Kontakte zur Bundeswehr und den zuständigen Behörden zugunsten der beiden großen Bundeswehrstandorte meines Wahlkreises in Höxter und Augustdorf zu nutzen.
Neben meiner Arbeit in Berlin bin ich ständig in meinem Wahlkreis unterwegs, um mit den Menschen über ihre Probleme vor Ort reden zu können. Ich halte Bürgersprechstunden ab, mache viele Besuche in Betrieben und Vereinen und kann oft unbürokratische Hilfestellung geben, auch bei den reichlichen Anfragen und Eingaben in meinen Büros.
4. Über meine Arbeit in Berlin sowie im Wahlkreis informiere ich regelmäßig auf Veranstaltungen wie Diskussionsrunden über wichtige Themen, die die Menschen betreffen. Ferner unterhalte ich eine Homepage, auf der ich wöchentlich über die Vorgänge in Berlin in einem „Berlinbrief“ berichte. Darüber hinaus erhalten Sie dort viele Informationen über meine tägliche Arbeit und Projekte, für die ich mich einsetze. Über einen Teil davon konnten Sie sich ja bereits aus der täglich erscheinenden lokalen Presse informieren. Dies bildet aber lediglich einen geringen Ausschnitt meiner vielfältigen Tätigkeit in Berlin, Höxter und Lippe ab. Ein großer Teil meiner Arbeit im Bereich Sicherheits- und Verteidigungspolitik unterliegt allerdings der Geheimhaltung. Zudem muss bei persönlichen Anfragen immer das Persönlichkeits- und Datenschutzgesetz der Petenten berücksichtigt werden. Hierfür haben Sie sicherlich Verständnis.
Viele Bürger und Bürgerinnen meiner Heimat informieren sich auch ganz direkt bei „ihrem“ Abgeordneten, besuchen mich in Sprechstunden im Wahlkreis, in Berlin oder schreiben Briefe und Emails. Solche konstruktiven Beiträge – auch und gerade zu schwierigen Problemstellungen wie der Gesundheitsreform – geben mir wertvolle Anregungen für meine politischen Entscheidungen.
Wie Sie richtig festgestellt haben, ist ein Schwerpunkt für mich die tägliche Arbeit und Begegnung im Wahlkreis. Ich würde mich freuen, wenn ich Sie auf einer der vielen Veranstaltungen einmal persönlich begrüßen dürfte, damit wir unseren Gedankenaustausch konstruktiv fortsetzen können.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Herrmann