Frage an Judith Wolter von Anatol F. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Wolter,
die Information über die Zahl der Kandidaten entnahm ich Ihrer Homepage pro-nrw.net . Dort werden unter "Unsere Kandidaten" eben jene 12 präsentiert, auf die sich meine Frage bezog. Insofern würde ich Ihnen dann empfehlen, die Homepage zu überarbeiten. Auch was die Quoten in anderen Parteien betrifft, scheinen Sie nur wenig informiert zu sein. So liegt sowohl bei den Grünen als auch bei der Linken die Frauenquote in der Landesliste bei annähernd 50%.
Allerdings interessiert mich noch etwas anderes. Sie schreiben, dass Ihnen Umweltschutz am Herzen liegt, betonen allerdings auch, dass Sie die Kohleförderung in NRW erhalten wollen. Mir kommt das wie ein Widerspruch in sich vor. Kann es sein, dass der Klimawandel noch nicht den Weg in die Köpfe Ihrer Partei gefunden hat? Kann es nicht sein, dass die Bekämpfung des Klimawandels eine deutlich größere Dringlichkeit hat als eine vermeintliche muslimische Gefahr? Könnte es nicht sein, dass sogar der Kampf gegen Rechtsradikalismus jeglicher Art eine deutlich größere Dringlichkeit hat als der Kampf gegen die von Ihnen propagierte muslimische Bedrohung? Immerhin kamen im Rückblick deutlich mehr Menschen durch Rechtsradikalismus und auch durch christliche Kreuzzüge und ähnliches ums Leben, als durch muslimische Radikale.
Denken Sie nicht auch, dass Deutschland, selbst wenn beispielsweise in der Türkei keine christlichen Kirchen gebaut werden, ein Beispiel sein sollte, wie Integration und Völkerverständigung funktionieren kann?
Abgesehen davon: Wie wollen Sie ohne Zuwanderung den Arbeitsmarkt auf Dauer am Leben halten? Ohne Geburtenraten, die nie zu erreichen sind, oder eine massive Zuwanderung werden sowohl die Sozialsysteme als auch der Arbeitsmarkt auf Dauer vollkommen überfordert sein. Unbezahlbare Beiträge zur Rentenversicherung oder massenhafte Altersarmut wären die Folge. Vielleicht zeigt die Realität doch, dass ihre Partei in vielen Belangen etwas zu kurz denkt...
Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für Ihre Frage. Selbstverständlich gibt es neben der Gefahr der Islamisierung noch andere dringende politische Themen. Der Umweltschutz gehört definitiv dazu. Die angebliche Klimakatastrophe hingegen ist überaus umstritten. Wärmeres Klima muss nicht nur negative Folgen haben. Die erdgeschichtlichen Warmzeiten waren die besseren Zeiten für Natur und Mensch, wie Ökologen und Klimahistoriker bestätigen. Einen "Kampf gegen den Klimawandel" halten wir daher insbesondere auf Landesebene für weniger angezeigt als die Abwehr der Islamisierung.
Extremistische Gewalt ist natürlich auch ein drängendes Problem, welches dringend bekämpft werden muss. Allerdings gehen die meisten dieser Gewalttaten auf das Konto von Linksextremisten, was in den Medien leider oft verschwiegen oder verharmlost wird. Auch bin ich der Auffassung, dass rassistischer Gewalt von Ausländern gegenüber Deutschen endlich die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte wie den häufig nur vermeintlichen rechtsradikalen Gewalttaten.
Die Gefahr der islamistischen Unterwanderung halten wir für aktueller als die Problematik der Kreuzzüge.
Zuwanderung findet heute leider häufig auf Kosten anstatt zugunsten unserer Sozialsysteme statt. Ihre diesbezüglichen Ansichten kann ich daher nicht teilen.
Mit freundlichen Grüßen
Judith Wolter