Frage an Judith Hasselmann von Annette B. bezüglich Verbraucherschutz
Sehr geehrte Frau Hasselmann,
Reklamation einer ausbleibenden Möbellieferung, Probleme mit dem Telefonanbieter und/oder dem Energieversorger, Fragen zur richtigen Mülltrennung und Ernährung - ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger haben die gleichen Probleme wie deutsche Verbraucher. Spezielle Beratungsangebote für Menschen mit Migrationshintergrund erweiterten die Integrationsbemühungen des Landes NRW um einen wichtigen Bestandteil. Unter welchen Voraussetzungen befürworten Sie diese Idee?
Annette Bobbert
Verbraucherzentrale NRW
Leiterin der Beratungsstelle Köln
Liebe Frau Bobbert,
Integration und VerbraucherInnenschutz setzen Bildung voraus, und das ist der Kernpunkt des Grünen Wahlprogramms. Ich stimme Ihnen vollkommen zu und gehen noch darüber hinaus, denn die Gewährleistung des VerbraucherInnenschutzes ist GERADE für Migrantinnen und Migranten ein bislang ungelöstes Problem. Wir setzen uns für eine umfassende Erweiterung des VerbraucherInnenschutzes ein, von der Zulassung von Sammenklagen bis hin zu einer flächendeckenden Ausweitung der Verbraucherberatungsstellen vor Ort. Diese örtliche Nähe und der persönliche Kontakt ist unbedingte Voraussetzung, um Migrantinnen und Migranten zu erreichen, die sich von bürkratischen Hürden leichter davon abschrecken lassen, ihre VerbraucherInnenrechte durchzusetzen. Die von Ihnen angesprochene Idee unterstützen wir unter der Bedingung, dass sie von unabhängigen Stellen angeboten wird - wie es ja die Verbraucherzentrale ist. Eine finanzielle Unterstützung durch Firmen lehnen wir ab, um die Unabhängigkeit der Beratungsstellen zu gewährleisten.
Mit freundlichen Grüßen
Judith Hasselmann