Frage an Josef Göppel von Claus W. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Göppel.
Werden Sie am Freitag für die Bahnprivatisierung und damit für Verschleuderung von Volksvermögen und Aufgabe großer Teile der Entscheidungsgewalt über ein wichtiges Instrument zum Umweltschutz stimmen?
Und wenn ja, wie begründen Sie Ihr Votum?
Mit freundlichen Grüßen,
Claus Weigel
Sehr geehrter Herr Weigel,
die Bahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel lag mir immer sehr am Herzen. Nur ein attraktiveres Angebot wird mehr Menschen zum Umsteigen bewegen. Die Kapitalprivatisierung bringt der Deutschen Bahn AG dafür notwendige Investitionsmittel für weitere Modernisierungen. Gleichzeitig ist aber sichergestellt, dass die komplette Infrastruktur, wie das Schienennetz und Bahnhöfe, zu 100% in Staatsbesitz bleiben. Dafür habe ich mich intensiv eingesetzt, weil ich sonst weitere Streckenstilllegungen auf dem Land befürchtet hätte.
Dem nach vier Expertenanhörungen und sorgfältiger Abwägung gefundenen Kompromiss habe ich zugestimmt: Der Staat kontrolliert weiterhin die Infrastruktur und insbesondere das Schienennetz. Im Regionalverkehr ändert sich nichts: Die Bundesländer schreiben das Angebot weiterhin im bewährten System aus. Im Fern- und Güterverkehr wird es hingegen mehr Wettbewerb und ein besseres Angebot geben. Dabei muss aber auf eine sinnvolle Taktung der Züge geachtet werden. Die Konkurrenz der Bahngesellschaften darf nicht dazu führen, dass Umsteigeverbindungen nicht mehr aufeinander abgestimmt sind. Ich unterstütze deshalb die Initiative "Deutschland-Takt" (weitere Informationen finden Sie unter http://www.goeppel.de/bundestag/index.php?artikelid=1934 ).
Der Ausbau der Schieneninfrastruktur wird also weiterhin alleine von der Politik bestimmt. Als Heilsbronner werden Sie vom Bau der S-Bahn Ansbach - Nürnberg und damit schnelleren und häufigeren Verbindungen in die beiden Städte profitieren. Im kommenden Jahr wird die Strecke ausgebaut. Ich trete außerdem dafür ein, dass es ab Ansbach und Treuchtlingen bald wieder eine schnelle und direkte Verbindung nach München gibt. Dazu führe ich in dieser Woche Gespräche mit dem Land Bayern und dem Bahnvorstand zum Ausbau des Bahnhofs Ansbach zum ICE-Halt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Josef Göppel