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Frage von Philipp H. •

Frage an Josef Göppel von Philipp H. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Göppel,

ich würde Sie gerne fragen, inwiefern Sie einen Nutzen in der Pflanze Hanf für den Ausbau einer auch wirklich umweltfreundliche Landwirtschaft sehen?

Der Samen der Hanfpflanze ist ein hochwertiges Nahrungsmittel für den Menschen. Und das Öl aus dem Saatgut enthält in einem ernährungsphysiologisch guten bis optimalen Verhältnis essentielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Durch die schwierige Rechtslage kostet das Hanf-Öl in Reformhäusern aber fast 25 Euro pro Liter, also für den Durchschnittverbraucher zu teuer.

Wieso wird Hanf in Deutschland in so geringem Maße gefördert?
Wäre diese Nutzpflanze nicht gerade in strukturschwachen Regionen eine sinnvolle Ergänzung für die Landwirtschaft und die verarbeitende Industrie?

Der Deutsche Hanf Verband berichtet, dass
"im ostenglischen Suffolk nach Plänen der Firma Hemcore Limited der Welt größter Hanf verarbeitender Betrieb entstehen soll. Die mehr als 5 Millionen Euro teure Anlage soll 50.000 Tonnen Hanfstroh pro Jahr verarbeiten.[...]
In der Region bereits im kommenden Jahr tausende neue Hektar Hanf wachsen. In der strukturschwachen Region werden so, neben den 35 Beschäftigten der Fabrik, viele weitere Arbeitsplätze entstehen."

Die Kultivierung dieser sehr alten Pflanze würde ich wegen verschiedener Aspekte befürworten, zwei habe ich im vorangegangen Text angesprochen.
Denn zum Anderen ist Hanf auch für seinen therapeutischen Nutzen bekannt. Und deshalb frage ich mich, ob es nicht im Sinne des Staates ist schwerkranken Menschen mit der Erlaubnis der Cannabisverwendung zu helfen und sie vor weiteren Leiden zu schützen.

mit freundlichen Grüßen,
Philipp Heiden

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Heiden,

die Anbaufläche von nachwachsenden Rohstoffen nimmt stetig zu. Unterschiedlichste Pflanzen werden zur Energieerzeugung genutzt oder als vielfältiger Rohstoff in der Industrie verarbeitet. Auch Nutzhanf ist unbestritten vielseitig einsetzbar. Ein Hindernis für eine Ausweitung des Anbaus besteht in der Gefahr des illegalen Anbaus von Hanfpflanzen, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen. Da eine äußerliche Unterscheidung nicht möglich ist, sind kostenintensive Kontrollen notwendig. Auch wenn ich den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen nach Kräften fördere, sehe ich im Falle des Nutzhanfs keine Möglichkeit, auf die polizeilichen Kontrollen zu verzichten.

Ich halte eine stärkere Bekämpfung des Drogenmissbrauchs von Cannabisprodukten für unbedingt notwendig. Suchtberatungsstellen berichten, dass Jugendliche immer früher mit dieser Droge in Kontakt kommen. Die Folgen reichen vom Leistungsabfall in der Schule bis hin zu ernstzunehmenden Entwicklungsstörungen und der Gefahr von späteren Krebserkrankungen. Außerdem passieren auf den Straßen immer mehr Unfälle aufgrund von Drogenmissbrauch. Erst vor einer Woche überfuhr ein 20-jähriger eine Schülerin beim Aussteigen aus dem Bus. Er hatte Drogen aus Hanf eingenommen.

Richtig ist, dass bei schweren Krebserkrankungen mit Medikamenten, die Wirkstoffe aus Hanfpflanzen enthalten, eine Schmerzlinderung erreicht werden kann. Das muss aber medizinisch kontrolliert ablaufen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Josef Göppel