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Josef Göppel
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Frage von Wiebke Dr. med. M. •

Frage an Josef Göppel von Wiebke Dr. med. M. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Josef Göppel,

nachdem ich nun seit Monaten mit zunehmender Depression die großräumigen Abholzmaßnahmen in meiner vormals landschaftl. wunderschönen Umgebung verfolge (ich wurde 1953 in München geboren, lebe und arbeite aber nun schon seit 30 Jahren hier in Mittelschwaben),wurde ich durch einen Artikel im landwirtschaftl. Wochenblatt und durch Nachrichten heute Abend in "Bayern 5" auf Sie aufmerksam. Ich war heute Langlaufen im Tannheimertal. Wenn Sie die Autobahn Richtung Füssen fahren, dann können Sie links und rechts der Autobahn genau erkennen wie weit der Einflussbereich des Strassenbauamtes geht. Denn hier ist fast Alles radikal abgeholzt - und zwar nicht nur Bäume, sondern Bodendecker, Büsche, Unterholz. Und dies nicht nur in einem Abstand von 8,50m von der Fahrbahn, sondern teilweise in den gesamten Zu- und Abfahrtsbereichen am Autobahnkreuz nach Oberstdorf etc. Dasselbe können sie dann weiter von Oy bis entlang des Grüntensees beobachten, aber auch auf der Lindauer Autobahn bis zum Bodensee etc.(ich fahre im Jahr ca. 35000 km.) Dabei bleiben ganz willkürlich dünne windschiefe Stämmchen stehen, während dicke robuste teils 100 Jahre alte Bäume abgeholzt werden. Denn hier sind ja keine Gärtner, sondern die Herren vom Strassenbauamt tätig. Der Schutz des Autofahrers ist meiner Meinung nach nur eine Schutzbehauptung. Denn dann dürften auf den Autobahnmittelstreifen überhaupt nicht diese Betonwände erstellt werden, die ja schon den Tod vieler Autofahrer verursacht haben, weil sie bei einem Unfall nicht wie die Metallleitplanken den Stoss absorbieren, sondern das Auto wie eine Billardkugel wegkatapultieren. Auch müsste man dann wohl jede Mauer und jedes Haus, das dicht an der Fahrbahn steht wegreissen.

Nein,meiner Meinung nach hat hier das Strassenbauamt im Zeitalter der Holzpellets eine neue Einnahme-Quelle entdeckt.
Was können wir noch dagegen tun?

Es dauert nun mal 100 Jahre bis diese Bäume wieder so groß sind.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau Dr. Maurer,

vielen Dank für Ihre Anfrage und den eindrücklichen Bericht.
Es gibt oft mehrere Gründe für Abholzungen. Der Schutz der Autofahrer ist einer. Die Reduzierung der Unterhaltungskosten für die Straßenbauämter ist ein anderer. Dabei ist die Verwertung des Holzes für Pellets sicher sinnvoll, aber ein Straßenbaum, der nicht ersetzt wird, liefert nur einmal diese Einnahmequelle.
Meine Forderung ist es, den Schutz von Menschen und Straßenbäumen in Einklang zu bringen. Wo keine Gefahr für Menschenleben besteht, müssen Bäume erhalten werden. Wo Gefahr für Menschenleben besteht, sind Leitplanken einzubauen und Bäume fachgerecht zu pflegen. Nur im äußersten Notfall sollten Bäume gefällt werden. Ersatz für diese Bäume sollte dort gepflanzt werden, wo dieser möglich ist. Dafür setze ich mich ein und freue mich über die Unterstützung zahlreicher Bürger und Organisationen.

Mit freundlichen Grüßen,

Josef Göppel