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Josef Göppel
CSU
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Frage von Dieter R. •

Frage an Josef Göppel von Dieter R. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Göppel,

in den "Nürnberger Nachrichten" las ich, dass Sie gegen die PID gestimmt haben.

Warum haben Sie in der heutigen Zeit, sich gegen betroffene Mütter, Eltern und event.
behinderte Kinder entschieden? Schade - soviel C hätte ich bei Ihnen nicht vermutet.

Gruß

Dieter Roth

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Roth,

ich respektiere Ihre Meinung, die von der Mehrheit der Abgeordneten geteilt wird. Ich persönlich lehne die Präimplantationsdiagnostik aber ab, weil für mich die gesetzlich legitimierte Auswahl von Embryonen vor Beginn der Schwangerschaft einen gesellschaftlichen und ethischen Paradigmenwechsel darstellt. Alle Regelungen mit dem Ziel einer beschränkten Zulassung der Präimplantationsdiagnostik haben das Grundproblem der Entscheidung, welches Leben gelebt werden darf und welches nicht. Eine Gesellschaft, in der der Staat oder Mediziner über lebenswertes Leben entscheiden, verliert ihre Menschlichkeit. Internationale Erfahrungen zeigen, dass eine Begrenzung auf medizinische Ausnahmefälle auf Dauer nicht möglich ist.

Ich will keine Unterschiede im Wert menschlichen Lebens machen. Abgesehen davon sind im nun beschlossenen Katalog von Erbkrankheiten, bei denen die Präimplantationsdiagnostik zugelassen wird, auch Krankheiten enthalten, die ein weitgehend selbstbestimmtes Leben ohne fremde Hilfe bei voller geistiger und körperlicher Leistungsfähigkeit erlauben.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Josef Göppel