Frage an Josef Göppel von Karin H. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrter Herr Göppel,
daß die Kosten im Gesundheitswesen imens sind, ist für mich vollkommen nachvollziehbar, was jedoch für mich nachvollziehbar ist, warum das Geld immer bei den Versicherten holt, denn ich sehe an anderen Stellen ein enormes Sparpotential.
Redet man im Bekanntenkreis mit KK-Mitarbeitern, weil wieder mal ein Ärztebetrug mit 50 Millionen aufgeflogen ist und sagt, was eigentlich logisch ist das man dort mehr prüfen sollte, erhält man die Antwort - zu teuer-zu viel Aufwand.
Ich muß seit über 25 Jahren ein Medikament nehmen, welches für mich lebensnotwendig ist.
Eine 3 Stück Packung kostet nach all dieser Zeit 98€ (vorher entsprechend in DM), kann man das wirklich noch mit Forschung begründen?
Zumal Medikamente bekannter Maßen als Reimporte (trotz Transport z.B. aus Italien) immer noch billiger sind, als in Deutschland.
Auch das Gutachterwesen, welches bereits 1995 bei den Grünen Thema war und bei welchem sich in nunmehr 15 Jahren noch immer nichts geändert hat, wäre ein Ansatz Geld zu sparen.
Kassenärzte begutachten im Auftrag von Berufsgenossenschaften am Arbeitsplatz erkrankte Menschen - was ohnehin ein Unding ist. Wenn von 2 Parteien eine einen Gutachter bezahlt.
Für wen wird dieser in der Regel wohl Partei ergreifen, wenn er weiterhin als Gutachter bestellt werden will? Was ja wohl sehr lukrativ ist.
Die Kosten trägt dann aber die Krankenkasse. Kosten für die die Krankenkasse eigentlich gar nicht einstehen müßte.
Doch leider hat niemand Interesse daran solche Dinge anzutasten.
Dabei wären gerade dies ein Schritt in die richtige Richtung. Eines Teils um den Krankenkassen keine vermeidbaren Kosten aufzubürden, anderseits würde es das Vertrauen der Bürger in die Politik wieder ein Stück weit zurückbringen.
Sehr geehrte Frau Hager,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich kann Ihren Unmut über die Entwicklung der Medikamentenpreise nachvollziehen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion führt einen Dialog mit Krankenkassen und pharmazeutischen Hersteller, um die Finanzierbarkeit, aber auch die Arzneimittelforschung zu sichern. Ich setze mich dafür ein, dass die Wirksamkeit von Medikamenten unabhängig geprüft wird und insbesondere neue Medikamente nur dann von den Krankenkassen bezahlt werden, wenn sie besser sind als vorhandene. Die Preisunterschiede zu den europäischen Nachbarländern sind auch ein klarer Hinweis darauf, dass von den Pharmaherstellern Preisnachlässe verlangt werden müssen.
Ihren Hinweis auf Interessenskonflikte bei Gutachtern, die von Berufsgenossenschaften beauftragt werden, greife ich gerne auf und werde das Bundesgesundheitsministerium bitte, diesen Bereich stärker zu kontrollieren.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr Josef Göppel