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Frage von Wilfried M. •

Frage an Josef Göppel von Wilfried M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Göppel,

die Eherechtsreform von 1977 schaffte mit dem Schuldprinzip etwas ab, was man als Ausfluß der "inneren Führung" der Eheleute bezeichnen könnte. Es kam das "Zerrüttungsprinzip" der "Schuld- Freiheit".

Eine Konsequenz der scheinbaren Abschaffung von Schuld in Ehe- Scheidungssachen ist nun offenbar die zunehmende Psychologisierung in dem Sinne, daß bei Scheidungen nach Psychologen gerufen wird, welche dem Richter bei der Bestimmung der besten Regelung für minderjährige Kinder helfen sollen.

Hierbei gibt es wohl Probleme z.B. mit der international - auch in Mittelfranken - agierenden "Gesellschaft für wissenschaftliche Gerichts- und Rechtspsychologie" mit Sitz in München ( http://www.gwg-institut.com ).
Dieser wurde schon 2001 ein Mangel an wissenschaftlicher Durchdringung der Probleme vorgeworfen (1). 2008 wurde darüber hinaus bekannt, daß die Psycho- Firma in Bayern schon eine Art Monopolstellung bei verschiedenen Gerichten innehat und "skrupellose Abzocke" zu beklagen sei. (2).

Deweiteren hat der Anführer der "Gesellschaft" öffentlich folgendes geäußert:
"Neue Wege, die nicht unbedingt den Vorgaben der ZPO entsprechen oder die den bisherigen Erfahrungen oder Gewohnheiten widersprechen, können nur im Miteinander beschritten werden."
(Die psychologische Sachverständigentätigkeit im Familienrecht unter ökonomischen Gesichtspunkten" in "Familie, Partnerschaft und Recht" FPR 10/2003 (S. 559))

Hierzu hätte ich von Ihnen gern gewußt, ob dieser Satz eines angeblich öffentlich bestellten Rechtspsychologen sowie das sonst bekannt gewordene Agieren der Psycho- Profit- NGO nach Ihrem ganz persönlichen Rechtsempfinden mit dem Grund- Gesetz eines doch auch auf klaren prozessualen Normen und sorgfältiger Beweisführung beruhenden Rechtsstaates vereinbar ist oder nicht.

Mit freundlichen Grüßen
W. Meißner
Heilsbronn
Gruppe Justizkontrolle Bayern/ Scientologyabwehr Deutschland
(1) http://de.video.yahoo.com/watch/3232443/9123396
(2) http://www.moehnle.eu/themen/familie.htm

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Meißner,

vielen Dank für Ihre Email. Auf den von Ihnen genannten Internetseiten zeigt sich, dass sehr viele Menschen durch GWG-Gerichtsgutachten ungerecht beurteilt sehen. Ich werde Ihre Hinweise an das Bundesjustizministerium weiterleiten und darum bitten, dass die Qualität der Gutachten in Zukunft besser geprüft wird.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Josef Göppel