Frage an Josef Angerer von Markus S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Josef Angerer,
Leider kann ich Ihre persönliche Homepage nicht finden. Mich interessiert, mit welchen Anträgen Sie bisher persönlich zur Verbesserung der unmittelbaren Umweltsituation im Wahlkreis aktiv geworden sind?
Der Personennahverkehr in Ihrer Heimat Regenstauf ist ja nicht gerade vorbildlich (viele kleine Ortschaften sind nicht angebunden, zumindestens lt. Fahrplan).
In den Satzungen Ihrer Verwaltung habe ich auch keine umweltfördernde Zuschüsse z. B. für Privatpersonen (Regenwasserzisternen, Kleinkompostanlagen o. ä.) finden können.
Ggf. können Sie hier einmal einige Ihrer Initiativen aufzeigen?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Sehr geehrter Herr Schwabenbauer,
zunächst vielen Dank für Ihre Frage, die erste, die an mich gerichtet ist.
In den letzten 6 Jahren als Kommunalpolitiker habe ich mich für folgende Umweltziele eingesetzt:
- im Rahmen der Agenda 21 für eine Bürgerfotovoltaikanlage auf dem Dach der Feuerwehr und Bereitstellung gemeindlicher Dächer für private Solaranlagen
- gegen ein neues Baugebiet auf der grünen Wiese weiter außerhalb des Ortes
- für Amphibiendurchlässe an einer Gemeindestraße
- für Verbesserung der Trinkwasserversorgung durch nunmehriges Einhalten der Grenzwerte
- gegen Verwendung von genveränderten Pflanzen auf gemeindeeignen Grundstücken
- für die Verringerung der Strahlung von Mobilfunksendeanlagen durch Werbung für das Volksbegehren Mobilfunk in Bayern und durch eine eigene Messung der Werte an verschiedensten Standorten in der Großgemeinde
- für die Erhaltung des alten Baumbestandes beim ehemaligen Kreiskrankenhaus und für eine verträgliche Umnutzung des Areals
- für die Beteiligung der Gemeinde am Klimaziel der Bundesregierung (jährlich 3% bessere Energieeffizienz bzw. Energieeinsparung) - gegen die Streichung eines Zuges nach Regensburg bzw. des Halts in Regenstauf zwischen 7.00 und 8.00 Uhr.
Zugegeben war das nicht der Schwerpunkt meiner kommunalpolitischen Arbeit. Ich versuche für alle örtlichen Anliegen offen zu sein und mich unabhängig vor allem dort zu Wort zu melden, wo meine Stärken und Kenntnisse liegen. Leider stand ich als unliebsamer politischer Konkurrent für CSU und SPD oft auf einem einsamen und verlorenen Posten.
Den von Ihnen angesprochenen Personennahverkehr nutze ich persönlich, seit ich vor 20 Jahren in Regenstauf sesshaft geworden bin, mit einer Jahreskarte. Die Anbindung des Hauptortes zusammen mit Diesenbach und somit von mehr als zwei Dritteln der Einwohner empfinde ich - ohne mein Zutun - als gut:
Züge in beide Richtungen mindestens im Stundentakt, Busse nach Regensburg mindestens im Halbstundentakt, zusätzlich ein Citybus im Halbstundentakt. Die überwiegenden anderen Ortsteile sind über die Linien nach Kallmünz oder Nittenau/Roding erreichbar, aber sicherlich nicht mehr so gut angebunden. Leider lässt der Komfort der Bahn etwas zu wünschen übrig (teils überfüllte und überaltete Züge)
Es wäre wünschenswert, wenn der ÖPNV von der Bevölkerung viel mehr genutzt würde. Die bereits auf einen Bus reduzierte, durch Schülerbeförderung optimierte und durch den GFN getragene Citybuslinie muss jährlich zusätzlich von der Marktgemeinde mit rd. 50.000 € bezuschusst werden. Offensichtlich sind die Spritpreise immer noch viel zu günstig. Falls der ÖPNV besser angenommen würde, gäbe es unter den im Marktrat vertretenen Parteien sicherlich eine große Mehrheit, gemeinsam für weitere Verbesserungen an die zuständigen Stellen (Landkreis bzw. GFN, Staatsregierung) heranzutreten. Alle in Regenstauf befürworten auch eine Stadt- bzw. S-Bahn von Regensburg ins Umland mit zusätzlichen Haltepunkten. Insofern wäre es hilfreich, wenn die Bahnstrecke Regensburg-Hof modernisiert und elektifiziert würde. Dazu bräuchte die Oberpfalz aber eine stärkere Lobby im Landtag.
Viele Grüße
Josef Angerer