Frage an John Nguyen von Hannelore H. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Nguyen,
ich bin Großmutter von 2 kleinen Jungs und Halterin von 2 Hunden. Meine Frage an Sie, wie kann ich es verbinden, mit meinen Hunden UND mit meinen Enkelkindern einen schönen Spaziergang in Bramfeld zu machen. Das heißt auch, dass meine Enkelkinder gerne dabei den Spielplatz besuchen. Als meine Kinder klein waren, konnte man dieses ohne Probleme miteinander verbinden. Der Hund blieb an der Bank und ich konnte auf die Kinder und den Hund aufpassen. Andere Kinder konnten, wenn sie wollten, Kontakt aufnehmen. Alles war mehr als problemlos. Aber jetzt geht überhaupt nichts mehr in dieser Richtung. Im Gegenteil. Eltern, wie Kinder werden verunsichert und in große Angst versetzt, gerade auch von den Politikern. Es wird auch in keiner Weise gegengesteuert. Wie z.B. Besuch von Therapiehunden in Schulen und Kindergärten, damit Kinder wieder ein normales Verhältnis zu Tieren bekommen.
MfG
H.Herrmann
Sehr geehrte Frau Herrmann,
vielen Dank für ihre Frage.
Das Hamburger Hundegesetz vom 1. April 2006 ist leider ein Paradebeispiel dafür, wie Politik voreilig und unbedacht praktiziert wird.
Natürlich ist es wichtig, Menschen vor gefährlichen Kampfhunden zu schützen. Doch ein entscheidender Fehler wurde hier gemacht: Statt auf eine artgerechte Haltung von Tieren zu setzen und gegen Tierquälerei und verantwortungslose Hundehalter anzugehen, wie es vom Tierschutz verlangt wird, werden stattdessen pauschal alle verantwortungsbewussten Hundehalter und ihre Hunde in ihrer Freiheit eingeschränkt und ein genereller Leinenzwang eingeführt. Indem nun Hunde an den Menschen gefesselt werden, wird eine Gefahr von Hunden suggeriert, die gar nicht existiert - kein Wunder also, dass insbesondere Kinder heutzutage sich immer mehr vor Hunden fürchten und das Image der Hundehalter immer mehr leidet. Die Politik hat dies mit zu verantworten.
Vor allem ist dieses Hundegesetz alles andere als verhältnismäßig. Mit dem Ziel, Menschenschutz zu erreichen, wird hingenommen, Tierquälerei gesetzlich anzuordnen. Wer Hunde durch einen Leinen- und Maulzwang verbietet, in Kontakt mit Menschen zu kommen, nimmt in Kauf, sozial inkompetente Hunde heranzuziehen. Folge: eher noch mehr Beißattacken als früher, als die Hunde noch frei und artgerecht herumtollen durften.
Die FDP fordert daher: Leinen los, Hunde nicht an Menschen fesseln. Nicht nur Hundehalter, sondern insbesondere die Hunde selbst werden durch das Gesetz diskriminiert. Ist ein Hund nicht kontrollierbar und gewaltsam, liegt es nicht an ihm. Die Verantwortung ist woanders zu suchen: Es ist die Pflicht des Hundehalters, seinen Hund friedlich, verantwortungsbewusst und artgerecht im Sinne des Tierschutzes zu erziehen - was der riesige Anteil der Hundehalter auch tut. Das Hundegesetz wirft dagegen alle Unschuldigen in einem Topf, macht sämtliche Hundehalter und Hunde zu potentiellen Gewalttätern und muss daher abgeschafft werden!
Mit freundlichen Grüßen,
John Nguyen