JK
Johannes Kraft
CDU
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Frage von Christian M. •

Frage an Johannes Kraft von Christian M. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Hallo Herr Kraft,

welche Veränderungen sind Ihrer Meinung nach notwendig, um Berlin und im besonderen auch Pankow zu einem Bildungsprimus werden zu lassen?

Wie sehen Sie die Zukunft des Bildungssystems und welche Akzente sollte Pankow setzen, um die Attraktivität zu steigern?

Im Hinblick auf die Finanzlage steht hier sicherlich die FInanzierbarkeit im Vordergrund,sowie die schnelle Reaslisierbarkeit.

Viele Grüße und besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.

JK
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Menz,

vielen Dank für Ihre Frage, die ich gerne beantworten möchte. In Berlin wird für die Bildung pro Kopf im Vergleich der Bundesländer viel Geld ausgegeben, trotzdem rangiert Berlin regelmäßig auf den hinteren Plätzen bei entsprechenden Untersuchungen, wie zum Beispiel Pisa. Dies allein spricht dafür, dass die eingesetzten Mittel weder effektiv noch effizient eingesetzt werden.
Ich halte es deshalb für erforderlich, folgende Punkte stärker in den Vordergrund zu rücken und umzusetzen:

1. Baulicher Unterhalt: Attraktive Lernorte fördern auch die Lernmotivation und animieren Schüler und Schülerinnen sich auch außerhalb des Unterrichts an der Schule aufzuhalten. Nur geeignete und ausreichende Räumlichkeiten ermöglichen die Anwendung moderner Unterrichtsmethoden. Der Sanierungsrückstau an den Gebäuden beträgt allein in Pankow mehr als 100 Mio. Euro. Ich werde mich deshalb für einen "Schulreparaturfonds" einsetzen. Darüber hinaus müssen die den Bezirken zugewiesenen Gelder auch wirklich für die Unterhaltung der Schulen ausgegeben und nicht zweckentfremdet werden, wie jüngst in Pankow zur Finanzierung freier Träger geschehen.

2. Stärkung der Gymnasien: Das heißt, eine zumindest gleichwertige finanzielle Ausstattung im Vergleich zu den Gemeinschaftsschulen. Leistungsdifferenzierung muss ermöglicht, eine ausreichende Anzahl wohnortnaher Gymnasialplätzen geschaffen werden.

3. Profilbildung der Schulen fördern: Das derzeitige Losverfahren erlaubt es den Schulen nur in sehr eingeschränktem Maße, sich Schüler nach deren besonderen Fähigkeiten auszusuchen, so dass beispielsweise eine musikbegeisterte Schülerin ein naturwissenschaftlich orientiertes Gymnasium besuchen muss. Dies dient weder der Schule, noch den Schülerinnen und Schülern.

4. Praxisbezug und Kooperationen verbessern: Kontakte zwischen Wirtschaft und Schulen müssen gestärkt werden.

5. Durchlässigkeit erleichtern: Ein Wechsel zwischen den einzelnen Schulformen muss erleichtert werden; insbesondere ein Erreichen der nächsthöheren Qualifikation muss begleitend vorbereitet werden.

6. Attraktivität für Lehrer steigern: Die Abwanderung der gut ausgebildeten Lehrer muss verhindert werden, indem der Lehrerberuf in Berlin an Attraktivität (im Vergleich zu den anderen Bundesländern) gewinnt. Zu denken ist hier an die Bezahlung, Arbeitszeitkonten (vgl. Skandinavien) und auch die Berücksichtigung von unterschiedlichen Arbeitsbelastungen in den jeweiligen Fächern.

7. Unterrichtsausfall reduzieren: Die reale Vollausstattung durch Personal ist in vielen Schulen nicht gegeben, auch wenn dies auf dem Papier zunächst so erscheint. In den Berechnungsmethoden zur Personalausstattung muss es eine Reserve geben, die zumindest den durchschnittlichen Krankenstand berücksichtigt. Die sog. Lehrerfeuerwehr (PKB) muss ausgebaut und die Möglichkeiten der kurzfristigen Beschäftigung der Lehrer über PKB vereinfacht werden.

Viele Grüße
Johannes Kraft

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JK
Johannes Kraft
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