Frage an Johannes Jung von Susanne T. bezüglich Familie
Sehr geehrter Herr Jung,
soeben las ich in Spiegel Online folgende Zeilen:
"Kinderarmut steigt dramatisch an
Der Bericht des Kinderhilfswerks ist alarmierend. Die Zahl der armen Kinder ist demnach innerhalb von 40 Jahren um das 16-fache gestiegen - Deutschland hält unter Industrienationen den Negativrekord. Die Folgen sind dramatisch: ungesunde Ernährung, soziale Isolation, ein Leben ohne Chancen."
Was haben Sie persönlich bisher dagegen unternommen?
Welche Pläne haben Sie, um die zunehmende Kinderarmut in Deutschland zu stoppen?
Wie wollen Sie Familien darin unterstützen Ihren Kindern ein gesundes Leben mit Chancen in der Zukunft ermöglichen?
Mit freundlichen Grüßen
Susanne Tetzlaff
Sehr geehrte Frau Tetzlaff,
besten Dank für Ihre e-mail in Sachen Kinderarmut. Kinderarmut ist eines unserer Hauptprobleme. Das ist mir auch als Vorstandsmitglied der AWO-Karlsruhe schon lange bewusst. Die Politik ist um Gegenmaßnahmen bemüht - etwa mit dem Nationalen Aktionsplan „Für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010“.
Informieren können Sie sich darüber auf der Seite der SPD-Bundestagsfraktion z.B. unter
http://www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,,34880,00.html?terms=Kinderarmut
Dort werden Sie u.a. auch erfahren, dass - ganz aktuell - der SPD-Bundesparteitag vor drei Wochen die Einsetzung einer Kommission gegen Kinderarmut beschlossen hat.
Der SPD-Bundestagsfraktion ist bekannt, dass in der europäischen Bewertung einer erfolgreichen Bekämpfung von Armut die Forschung zu der Erkenntnis kommt, dass die wirksamste Maßnahme zur Überwindung von Armut die Erwerbstätigkeit ist. Wir haben uns in der SPD-Bundestagsfraktion intensiv mit dem Thema Kinderarmut befasst (s.o.). Wir fühlen uns in unserem Handeln bestärkt, die Infrastruktur für Kinder und Jugendliche zu verbessern, um den Beitrag zu leisten, der dem Lebenslagenansatz entspricht und den Fokus der Maßnahmen nicht allein auf Geldleistungen begrenzt.
So macht für uns u.a. der Ausbau der Kinderbetreuung als ein wirkungsvolles Mittel gegen Kinderarmut und für deutlich bessere frühe Förderung und Bildungschancen Sinn, denn Bildung ist für uns mit die beste Armutsprävention. Dazu gehören aber auch andere Faktoren wie etwa der vernachlässigte soziale Wohnungsbau und vor allem eine Steuerpolitik nach dem Motto: Jedes Kind ist dem Staat gleich viel wert.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Jung