Frage an Johann-Heinrich Ahlers von Peter N. bezüglich Innere Sicherheit
Sehr geehrter Herr Ahlers,
Sie haben zuvor eine Anfrage zu Cannabis thematisiert. Ich finde es gut und wichtig über die Risiken des Drogenkonsums, so wie Sie es getan haben, umfassend aufzuklären. Der Ge- und auch Missbrauch von Drogen gehört auch in unserer Gesellschaft zur Lebenswirklichkeit. In diesem Zusammenhang denke ich an die inzwischen und endlich erzielten Fortschritte in Bezug auf das Rauchen, der Einstiegsdroge Nr. 1. Nach neuesten Veröffentlichungen sterben bis zu 140.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens. Ist es aus Ihrer Sicht nicht besser von den Gefahren von Alkohol und ANDEREN Drogen zu sprechen? Hier scheint es vor allem auch im Sprachgebrauch offizieller Stellen zu oft eine nicht wirklich zu vertretende Differenzierung bspw. auch zu der "weichen" Droge Cannabis zu geben. Ist Cannabis aus Ihrer Sicht Rauschgift? Gibt hier eine letale Dosis wie beim Alkahol? An der Volksdroge Alkohol kann man sich einerseits ebenfalls beRauschen und auch verGiften. Gerade bei Jugendlichen kann nicht deutlich genug auf die Risiken dieser legalen Droge (Binge-Drinking) hingewiesen werden. Macht es nicht Sinn, Cannabis zwar nicht zu legalisieren dafür aber zu tolerieren? Sie werden es wissen, wie hoch ist die Belastung unserer Justiz durch die, aus meiner Sicht unverhältnismäßig intensive "Betreuung" dieser Konszumentengruppe? Ich will damit sagen, es ginge in Ordnung, wenn wir uns das leisten könnten. Wenn aber Schläger, Abzieher und andere echte Kriminelle nicht mehr wirklich von unserer überlasteten Justiz verfolgt werden können, ist es nicht an der Zeit andere Schwerpunkte zu setzen und die Justiz aber auch die Polizei von den "kleinen" Kiffern zu entlasten? Würde es nicht Sinn machen, einen Teil solcher Einsparungen in intensivere Aufklärung umzulenken und uns mehr zu mündigen, eigenverantwortlichen Bürgern zu erziehen?
Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen.
Sehr geehrter Herr Nordel,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Sie bestätigen daran insbesondere meine Antwort auf die gestellte Frage zur Legalisierung von Cannabis.
Wir alle, unsere Gesellschaft und deshalb eben auch die verantwortungsvollen Politiker/innen, sind ständig dazu aufgerufen, auf die Gefahren von Drogen und Rauschmitteln, zu denen auch Alkohol gehört, hinzuweisen. Aus meiner Sicht gibt es hierzu keine Alternative.
Ich persönlich bin gegen eine Entkriminalisierung von Bagatelldelikten.
Deshalb ist meiner Meinung nach der Staat dafür verantwortlich, wie sich eine Gesellschaft entwickelt. Die Justiz und die Polizei brauchen unsere vollste Unterstützung.
Mit freundlichen Grüßen
Johann-Heinrich Ahlers, MdL