Frage an Jörg Tauss von Frank D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Tauss,
wie sehen Sie die Zukunft der Piratenpartei?
Natürlich ist der Kampf gegen Stasi 2.0 wichtig, doch was passiert, wenn die Piratenpartei ihre Ziele durchgesetzt hat?
Wird die Partei ihr Wahlprogramm erweitern und sich dabei vom Kernthema verabschieden?.
Wie will man die Menschen überzeugen die gerade in der Krise eher über ihre Arbeit nachdenken oder ältere Menschen die sich evtl. Gedanken über die Rente und die Gesundheit machen die Piraten zu wählen?
Sehr geehrter Herr Damm,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Piratenpartei hat keinesfalls "nur" Stasi 2.0 auf dem Programm sondern den gesamten Bereich der Bürgerrechte, des Datenschutzes, des Zugangs zu Wissen, des Urheberrechts etc. Hier gibt es auch viele Verknüpfungen zu anderen Politikfeldern wie Wirtschaft und Forschung.
Im übrigen gibt es nach meiner Erfahrung auch viele ältere Menschen, die sich für diese Themen interessieren und die sich auch um die Zukunft des Rechtsstaats Gedanken und Sorgen machen. Ich wehre mich immer dagegen, Senioren auf Pflege und Rente zu reduzieren und ihnen keine anderen Interessen zu unterstellen.
Ansonsten wäre es ja schön, wenn sich die Piraten überflüssig machten, indem ihre Themen durchgesetzt sind. Nur sehe ich im Moment leider eine eher gegenteilige Entwicklung.
Was Arbeitsplätze anlangt sollte die Politik nicht länger heucheln, darauf den entscheidenden Einfluss zu haben.
Da die Piraten aber konzeptionell die Partei der Wissensgesellschaft sind, bestehen durchaus bei Durchsetzung ihrer Politik auch gute Chancen, z. B. durch ein modernes Patenrecht und Zugang zu Wissen, auch Dynamik zugunsten neuer Arbeitsplätze zu entwickeln.
Viele Grüße
Jörg Tauss