Frage an Jörg Tauss von Uwe R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Tauss,
Ihr Parteiwechsel von der SPD zur Piratenpartei (PP) muss Sie doch in extreme Gewissenskonflikte treiben. Seit etwa vier Wochen müssen Sie Positionen vertreten, die Sie bislang stets massiv bekämpft haben.
Jetzt müssen Sie für persönliche Freiheit kämpfen, also gegen Wehrpflicht, gegen Residenzpflicht für Asylsuchende, gegen politisch motivierte Scheinprozesse gegen AntimilitaristInnen und gegen die Maßnahmen zur Überwachung der BürgerInnen. Also gegen all diese Maßnahmen, die unter dem lügenhaften Deckmantel der "Terrorabwehr" von Ihnen im BT mitbeschlossen wurden.
Welche Meinung vertreten Sie zu all diesen Punkten ehrlich? Vertraten Sie mit der SPD Ihre Meinung oder vertreten Sie erst zukünftig Ihre ehrliche tatsächliche eigene Meinung? Sowohl früher als auch jetzt und zukünftig ehrlich die eigene Meinung vertreten, obwohl die Meinung jetzt völlig der früheren widerspricht - wie machen Sie das? Versteht wenigstens Ihre Frau Ihren generellen Meinungswandel? Wie kann ich ihnen vertrauen und wie können Sie mir Ihre Meinungsänderungen glaubwürdig erklären? Wie wechselt man seine widersprüchlichen Aussagen (hier von Meinung/Überzeugung zu sprechen wäre wohl zu viel) ohne mit der Wimper zu zucken?
Vielen Dank im Voraus für eine ehrliche Antwort.
MfG
Sehr geehrter Herr Reinecke,
haette ich unueberwindliche Probleme mit der Piratenpartei waere ich dort wohl nicht eingetreten. Das groesste Defizit in der Politik meiner ehemaligen Partei und der anderer Parteieb sehe ich im Bereich der Buergerrechte und der Netzpolitik bis hin zum Datenschutz und dem Urheberrecht. Hier sind meine Positionen mit der PP nahezu deckungsgleich. Im uebrigen sind mir Leute suspekt, die in allen Fragen immer zu 100% mit der Meinung einer oder ihrer Partei uebereinstimmen.
Mit freundlichen Gruessen
Joerg Tauss