Frage an Jörg Tauss von Matthias K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Tauss,
zu der Verleumdung Indiens durch Frau v.d. Leyen habe ich folgende Frage:
Wie erklären Sie sich, dass so ein Fehltritt einer Ministerin von der Redaktion der Tagesschau offensichtlich als nicht wichtig erachtet wird? In der 20Uhr-Sendung zieht sie Berichte über eine Bilder-Ausstellung und über die Tour de France vor.
Immer mehr habe ich den Eindruck, das die öffentlich-rechtlichen Medien nicht neutral berichten und solch wichtige Themen unerwähnt lassen oder sogar Falschinformationen liefern. Ich sehe dadurch den Sinn öffentlich-rechtlicher Medien verletzt.
Was kann man dagegen tun?
Mit freundlichem Gruß
Matthias Kienle
Sehr geehrter Herr Kienle,
mit Ausnahme vom Handelsblatt Blog, Spiegel online und einiger weniger Online Medien wurde der von der Leyen Luegenskandal bezueglich Indien und ueber 90 anderer Staaten bisher von den alten Medien nicht aufgegriffen.
Hier helfen nur Kritik gegenueber den Chefredakteuren und Intendanten, Protest- bzw. Leserbriefe.
Unkritische Jubelartikel ohne journalistische Substanz zu den Zensureinrichtern von der Leyen oder Guttenberg (siehe Stern) sind leider z Zt Medienalltag und unterstreichen die zunehmende Verkommenheit des deutschen Journalismus.
Mit freundlichen Gruessen
Joerg Tauss
Weitere Fragen an Jörg Tauss
(...) Frau Schwan waere im uebrigen eine herausragende Bundespraesidentin, die ich in der Bundesversammlung gerne waehlen werde. Herr Koehler ist gut - Gesine Schwan ist besser :-)) (...)
(...) Insofern betrachte ich Ihre Anfrage eher als polemisch. Die Hausdurchsuchung begann übrigens zufällig zu der Zeit, als unter meiner Leitung eine Sitzung von Experten der SPD- Bundestagsfraktion zum Thema stattfinden sollte. Meine jahrelange Beschäftigung mit dem Thema ist zumindest in Fachkreisen bekannt. (...)
(...) Der Grund ist einfach: Die Behörden wollen vorrangig nicht Kinderpornografie bekämpfen, sondern eine Internetzensurinfrastruktur aufbauen. Dem dient das eigentliche Vorhaben und hierzu wird der Missbrauch von Kindern leider missbraucht. Evtl. (...)
(...) bei einer massiv gestörten Veranstaltung würde ich natürlich auch vom Hausrecht Gebrauch machen. Ein satirisches Plakat würde mich aber eher zu launig - bissigen Anmerkungen zu Lasten des "Gegners" aufstacheln. Dass viele meiner Politik- Kollegen hier hektisch reagieren und am liebsten mit eigenen Fans unter sich sind halte ich für eine Fehlentwicklung. (...)